Was ist „Fake Work“? Erklärung, Bedeutung, Definition

Was ist Fake Work, Erklärung, Bedeutung, Definition


Der Ausdruck „Fake Work“ ist in unserer modernen Arbeitswelt allgegenwärtig und bedeutet so viel wie falsche oder unproduktive Arbeit. Damit steht dieser im absoluten Gegensatz zur effektivitätsliebenden Leistungsgesellschaft. Ständige Verfügbarkeiten und permanente Weiterentwicklungen sorgen in der modernen Arbeitswelt vielerorts dafür, dass Menschen quasi rund um die Uhr beschäftigt sind. Arbeit wird daher oft auch noch nach Feierabend erledigt. Doch, wie produktiv sind diese Sicht- und Arbeitsweisen eigentlich wirklich?

„Fake Work“ ist daher Teil verschiedenster, kritischer Sichtweisen auf moderne Arbeitskonzepte, die den Wertgehalt moderner Arbeit genauer unter die Lupe nehmen. Denn „Fake Work“ sieht zwar wie echte Arbeit aus, bringt unterm Strich aber keine Resultate.

Der nun folgende Artikel soll sich daher einmal mit dem Thema „Fake Work“ und einer umfassenden Begriffsdefinition dieses Ausdrucks befassen. Gleichzeitig sollen verschiedene Ursachen, Merkmale und Vorgehensweise aufgezeigt werden, mit denen „Fake Work“ vermieden werden kann.

Was ist „Fake Work“? Erklärung, Bedeutung, Definition

Der Ausdruck „Fake Work“ stammt aus dem Englischen und setzt sich aus dem Adjektiv „fake“ (zu Deutsch: „falsch“ oder „nachgemacht“) und dem Substantiv „work“ (zu Deutsch: „Arbeit) zusammen. Im Kontext bedeutet dieser in etwa so viel wie „falsche“ oder „unproduktive“ sowie „gespielte Arbeit“. Jemand, der „Fake Work“ betreibt, sorgt demnach für keine Wertschöpfung oder tut sogar nur so, als würde dieser arbeiten.

Unter dem Label „Fake Work“ werden heute vielerorts Tätigkeiten zusammengefasst, die zwar wie Arbeit aussehen, aber keine echte Arbeit darstellen. Gemeint sein können damit unter anderem Beratungs- oder Managementtätigkeiten. Auch Kontroll- oder Buchhaltungstätigkeiten fallen im Entferntesten unter „Fake Work“ – zumindest in den Augen von Kritikern.

Die Ursprünge des Begriffs „Fake Work“ sind nicht genau geklärt, gehen aber vermutlich auf den Beginn der 2000er- oder 2010er-Jahre zurück, in denen Dienstleistungsjobs vermehrt entstanden. Gleichzeitig wurden ab da auch immer mehr Verwaltungsjobs mit „Fake Work“ betitelt, da diese vielerorts keine Daseinsberechtigung zu haben schienen.

Was sind die Ursachen von „Fake Work“?

Die Ursachen von „Fake Work“ können verschiedenartiger Natur sein. Oftmals sind diese unwillkürlicher, vielerorts aber willkürlicher Natur. Zu den unwillkürlichen Faktoren gehört unter anderem der anhaltende, technologische Fortschritt. Zu den eher willkürlichen Faktoren zählen hingegen moderne Management-Strukturen sowie unklare Zielsetzungen und Mikromanagement. Innerhalb der nun folgenden Unterabschnitte soll die Hauptursachen von „Fake Work“ daher einmal näher durchleuchtet werden.

Technologischer Fortschritt

Der technologische Fortschritt, dem die Arbeitswelt aktuell unterliegt, stellt eine Hauptursache für das Auftreten von „Fake Work“ dar. Denn infolge des technologischen Fortschritts kommt es vielerorts zur Überflutung mit Informationen sowie zu häufigen Ablenkungen am Arbeitsplatz. Gleichzeitig sorgt die ständige Erreichbar dafür, dass jeder jederzeit arbeiten kann und daher oft in unproduktive Arbeitsmuster verfällt. Eine ineffektive und zu übermäßige Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien wie zum Beispiel E-Mail oder WhatsApp sowie Social Media können außerdem dazu beitragen, dass Arbeit anders wahrgenommen wird, als die eigentliche Produktivität dieser zeigt. Somit verbringen Mitarbeiter fast zwangsläufig immer häufiger Zeit mit irrelevanten und nicht wertschöpfenden Tätigkeiten (auch „Fake Work“ genannt).

Management-Strukturen

Auch Management-Strukturen können dazu beitragen, dass „Fake Work“ gehäufter auftritt. Denn ineffektive Prozesse, unbedeutende Aufgaben sowie zu stark überflutete Hierarchie-Strukturen und ein zu stark ausgeweitetes Berichtswesen können dazu führen, dass mehr und mehr „Fake Work“ auf der Tagesordnung steht. Weiterhin kann dies Mitarbeiter dazu verführen, eher beschäftigt auszusehen, anstatt dies auch wirklich zu sein. „Fake Work“ steht und fällt daher oftmals auch mit vorherrschenden Management-Strukturen und tritt demnach sehr oft vor allem in größeren Unternehmen und Konzernen auf.

Unklare Zielsetzungen und Prioritäten

Sobald Mitarbeiter nicht genau wissen, wie ihre individuellen Zielstellungen auf der Arbeit aussehen, verfallen diese ebenfalls oft in unproduktive Arbeitsmuster. Anstatt die tatsächliche Arbeit anzugehen, wird diese häufig durch Sekundärtätigkeiten oder Ablenkungen umfahren. Vorgesetzte sollten daher unbedingt klare Zielstellungen schaffen und die richtigen Prioritäten setzen, damit Mitarbeiter nicht automatisch in „Fake Work“ verfallen. Auch kann eine übermäßige Konzentration auf Quantität anstatt auf Qualität dazu führen, dass sich unproduktive Arbeitsweisen etablieren.

Mikromanagement

Werden Mitarbeiter allerdings permanent überwacht und haben Vorgesetzte einen zu starken Einfluss auf die jeweilige Arbeitsgestaltung, so läuft man auch hier die Gefahr, „Fake Work“ zu begünstigen. Gleiches kann auch passieren, wenn die Mitarbeiter das Gefühl haben, dass deren Arbeitsergebnisse nicht ausreichend oder gar nicht geschätzt werden. Dies führt unter den Mitarbeitern schnell zu einer Kultur des Misstrauens. In dieser sind Selbstdarstellung und Selbstrechtfertigung dann wichtiger, als tatsächlich produktive und innovative Arbeit zu leisten.

Was sind die Auswirkungen von „Fake Work“?

„Fake Work“ kann in kleineren, mittleren sowie größeren Unternehmen teilweise fatale Folgen haben. Neben der Beeinträchtigung des Wohlbefindens aller Mitarbeiter verursacht „Fake Work“ häufig noch die nachstehenden Auswirkungen:

  • Weniger Produktivität und Effizienz
  • Kreativitätsmangel und geringere Innovationsfähigkeit
  • Stress, Boreout und Burnout am Arbeitsplatz
  • Höhere Fluktuationsrate in Unternehmen
  • Deutlich schlechtere Arbeitsergebnisse und niedrigere Qualität der Produkte und Dienstleistungen
  • Projektverzögerungen
  • Das jeweilige Unternehmensimage leidet stark
  • Schwächere Wettbewerbsfähigkeit gegenüber konkurrierenden Unternehmen

Wie kann „Fake Work“ vermieden werden?

Um „Fake Work“ weitgehend zu vermeiden, ist es wichtig, dass Vorgesetzte klare Ziele sowie Prioritäten für deren Untergebene schaffen. Auch sollte eine offene Arbeitskultur etabliert werden, in der Ineffizienzen schnell zutage gefördert und beseitigt werden können. Ebenfalls sollte die Arbeit von Mitarbeitern regelmäßig wertgeschätzt werden. Denn „Fake Work“ kann auch nur individuell als ebendiese wahrgenommen werden. Oftmals dient diese dem jeweiligen Unternehmen tatsächlich wertschöpfend, wird vom Mitarbeiter aber nur als sinnlos wahrgenommen. Neue Technologien und Automatisierungen können zudem dafür verwendet werden, dass verschiedensten Zeitverschwendungen auf der Arbeit minimiert oder gar eliminiert werden.

Fazit zum Thema „Fake Work“

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass „Fake Work“ mehr oder weniger ein ernstzunehmendes Problem der modernen Arbeitswelt darstellt. Schon allein der individuelle Verdacht auf „Fake Work“ am Arbeitsplatz kann sich stark negativ auf das betriebliche Klima, den Leistungswillen und damit schlussendlich auf den Erfolg eines Unternehmens auswirken. „Fake Work“ gilt es daher durch die oben genannten Maßnahmen unbedingt zu vermeiden.

Mit dem Begriff „Fake Work“ sind zum Beispiel die Begrifflichkeiten „Busy Work“ oder „Arbeitsüberlastung“ verwandt. Während „Busy Work“ sich auf sinnlose, repetitive und größtenteils unnötige Aufgaben bezieht (und damit der „Fake Work“ sehr nahesteht), so handelt es sich bei „Arbeitsüberlastung“ um eine konkrete Überlastung durch zu viel sinnvolle oder sinnlose Arbeit.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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