Als „Maknae“ wird das jüngstige Mitglied einer Familie in der südkoreanischen Sprache bezeichnet. „Maknae“ wird auch „Magnae“ geschrieben.
Für Gruppen wird der Ausdruck „Maknae“ auch verwendet. Hier bezeichnet „Maknae“ das jüngste Mitglied einer Band oder Gruppe.
Was bedeutet „Maknae“? Bedeutung, Definition, Erklärung
Südkorea hat eine ausgeprägte Popmusikkultur. In dieser Kultur spielen vor allem auch Musikgruppen eine besonders herausragende Rolle. Das jüngste Mitglied einer solchen Popgruppe wird häufiger auch als „Maknae“ bezeichnet.
Siehe: K-Pop / koreanisch Wörterbuch
Ein typisches Nesthäkchen
Im deutschen Sprachgebrauch kennt man vor allem das Wort Nesthäkchen. Streng genommen meint man mit „Maknae“ eine solche Person. Im Unterschied zu Deutschland wird der Begriff auf der koreanischen Halbinsel jedoch wesentlich häufiger und zudem auch in deutlich mehr Bereichen verwendet. Neben der Familie wird wie bereits erwähnt „Maknae“ auch in Bezug auf Gruppen, insbesondere Musikgruppen verwendet.
Das jüngste Mitglied einer Familie oder Gruppe kann sich in den meisten Fällen über einen besonderen Status freuen und wird im besonderen Maße geschützt. Allerdings kann dies vor allem mit Blick auf die strenge Hierarchie, die insbesondere in den koreanischen Familien vorherrscht, auch Nachteile haben.
Insbesondere Südkorea wird auch heute noch sehr stark durch den sogenannten Konfuzianismus dominiert. Es gibt nur wenige Familien, die eine solche Tradition heute nicht mehr aufrechterhalten wollen. Konkret bedeutet dies, dass ein jüngeres und somit im besonderen Maße auch das jüngste Mitglied einer Familie mit Blick auf Entscheidungen und auch Besitztum von niederer Bedeutung ist. Zwar erfährt dieses Familienmitglied nicht automatisch weniger Liebe und Anerkennung, jedoch hat es sich im erhöhten Maße den anderen Familienmitgliedern unterzuordnen.
Der sogenannte Konfuzianismus sieht vor allem auch vor, dass das zu verteilende Erbe in erster Linie dem ältesten Mitglied einer Familie zugeteilt wird. Hier sind es insbesondere auch die Söhne, die überaus stark von dieser Tradition profitieren können.
„Maknae“ zu sein ist nicht nur vorteilhaft
Ob man als sogenanntes „Maknae“ auch tatsächlich von nennenswerten Vorteilen profitieren kann ist fraglich. Sicher hängt hier immer auch eine ganze Menge von den persönlichen Ansichten einer Familie ab. Es wird sehr schnell deutlich, dass das Familienleben in Südkorea konservativ und streng organisiert ist. Somit steckt jeder fest in seiner Rolle und muss diese auch ausfüllen. Ein ausbrechen aus einer bestimmten Rolle ist teilweise faktisch unmöglich und gelingt nur mit erheblichen Turbulenzen.
Unterschiede zwischen den Geschlechtern
In Südkorea werden Männer den Frauen tendenziell vorgezogen. Dies soll auch bedeuten, dass man als Mann eine höhere Position in der Gesellschaft einnimmt.
Als „Maknae“ ist es somit nicht ganz unerheblich, ob man als Mann oder Frau geboren wird. Als Frau wird man in einer solchen Position auch heute noch Nachteile verspüren. Männer hingegen genießen dabei eine deutlich stärkere Aufmerksamkeit. Ob sich dies in den nächsten Jahren oder gar Jahrzehnten ändern wird, bleibt abzuwarten.
Der Begriff „Maknae“ ist ein koreanischer Begriff und wird auch bevorzugt nur in Korea verwendet. Hier ist der Begriff sehr gebräuchlich und findet sich dabei nicht nur im alltäglichen Sprachgebrauch, sondern auch in der Netzwelt wieder.