Den Begriff „Ally“ kennt man hauptsächlich aus Computerspielen oder der Geschichte. Es ist ein Begriff aus dem Englischen, der direkt übersetzt „Verbündeter“ bedeutet. Heute wird der Begriff allerdings auch in anderen Kontexten genutzt und taucht immer häufiger in der Black-Live-Matter-Bewegung oder in der LGBTQA+ Szene auf. (Das + oder * am Ende ist ein Platzhalter für weitere Geschlechtsindizien.)
Der Begriff „Ally“ schließlich, der auf Deutsch „Verbündeter“ bedeutet, meint Menschen, die sich mit diskriminierten Gruppen oder Menschen verbünden. Diese Menschen sind allerdings kein Teil dieser Gruppe, sondern versuchen mit ihren gegebenen Privilegien (die die diskriminierten Gruppen eventuell nicht haben), diesen Minderheiten oder Marginaisierten zu helfen und sie zu unterstützen.
Ein Ally von der LGBTQA+ Bewegung kann seine „vorteilhaftere“ Position als Hetero nutzen, um die anderen Geschlechtsidentitäten zu unterstützen. Er hilft ihnen dabei, in der Gesellschaft besser anerkannt zu werden.
Was bedeutet Ally? Was ist ein Ally? Bedeutung, Definition, Erklärung
Im Grunde kann zunächst jeder ein Ally werden. Wenn eine Person dies möchte, muss er nur die notwendige Bereitschaft dazu zeigen. Ein Ally redet allerdings nicht nur darüber, dass Unterdrückung und Diskriminierung falsch sind. Er unterstützt die diskriminierten Gruppen hingegen aktiv. Reden alleine reicht in diesen Fällen leider oft nicht auf.
Eine weitere Voraussetzung, um ein Ally zu sein, ist, dass man nicht zu der diskriminierten Minderheit gehört, die man unterstützen möchte. Denn in diesem Fall wäre man kein Ally, sondern Teil der Gruppe. Ally stehen also immer etwas außerhalb der Gruppe und sind kein direkter Teil von ihnen.
Da sie nicht der diskriminierten Gruppe angehören, haben sie in der Regel eine vorteilhaftere Position. Diese können sie dann zum Schutz der diskriminierten Gruppe einsetzen und sich gegen die Ungerechtigkeiten stark machen, die dieser Gruppe wieder fahren. Da sie kein Teil der Gruppe sind, hören Außenstehende den Allys oft eher zu und lassen sich auch von diesen oft mitreißen.
Die meisten Menschen zeigen für diskriminierte Minderheiten oder Gruppen Verständnis. Sie haben oft auch Mitleid mit ihnen. Das reicht allerdings nicht aus, um ein Ally zu sein.
Ally bemitleiden nicht nur oder zeigen Verständnis; sie werden selbst aktiv und ergreifen die Initiative. Dabei wollen sie die Minderheit aktiv schützen. Die Allys machen den Kampf der Minderheit zu ihrem eigenen Kampf, auch wenn sie eigentlich gar nicht davon betroffen sind. Sie kämpfen mit der Minderheit zusammen den Kampf gegen die Diskriminierung und Ungerechtigkeit in dieser Welt. Allys sind immer aktiv und nicht passiv. Das ist ein entscheidender Punkt in der Definition eines Ally.
Allys begreifen auch, dass sie selbst einer privilegierten Mehrheit angehören und als diese auch Teil des Problems sind. Diese Privilegien, die andere Menschen benutzen, um Schwächeren zu schaden, setzen die Allys hingegen dazu ein, Schwächeren zu helfen. Sie benutzen ihre Privilegien dazu, die diskriminierte Minderheit zu unterstützen und sich für die stark zu machen. Sie helfen ihnen da, wo diese sich nicht selbst helfen können.
Der Begriff „Privilegiert“ steht dabei keinesfalls für Reichtum. Er steht für ein Leben ohne strukturelle Ungerechtigkeiten und Ungleichheiten. Ein Schwarzer in den USA erfährt ein Leben, was sich ein „privilegierter Weißer“ gar nicht vorstellen kann. Er hat diese Ungerechtigkeiten nie am eigenen Leib erfahren, setzt sich aber trotzdem gegen diese ein.
Ein Ally ist gesellschaftskritisch. Er setzt sich ständig mit den aktuellen Themen und Problemen in der Welt auseinander, hinterfragt diese und akzeptiert sie nicht einfach.
Was zeichnet einen guten Ally aus? Beispiele
Einen guten Ally zeichnen die folgenden Punkte aus:
- er muss mit und für andere handeln
- die Unterdrückung endgültig beenden wollen
- Gleichheit schaffen
Darüber hinaus sollte ein Ally sich ständig weiterbilden. Er nutzt dabei die Erfahrungen von unterdrückten Minderheiten, sowie deren Identitäten. Er lernt also aus den Begebenheiten, die anderen zugestoßen sind.
Des Weiteren macht er sich die Vorurteile, die auch er selbst vielleicht ab und zu verspürt oder verspürt hat, deutlich bewusst. Auch unangenehme Erkenntnisse reflektiert er ständig. So kann er gegen diskriminierende Ansichten vorgehen.
Darüber hinaus muss er bereit sein, aktives Engagement zu zeigen. Nur mit aktivem Engagement lassen sich Ungleichheiten und Benachteiligungen bekämpfen. Nur zuhause zu sitzen und passiv mit den Unterdrückten mitzuleiden, reicht einem Ally nicht. Er will aktiv werden und die Unterdrückten tatsächlich unterstützen. Dazu gehört allerdings auch mehr, als dagegen anzureden, wenn sich jemand beispielsweise rassistisch äußert. Ein Ally reagiert nicht nur. Er agiert auch ohne Anstoß von außen und wartet nicht darauf, dass irgendwo Probleme auftauchen. Er versucht die Diskriminierungen und Unterdrückungen zu verhindern, bevor diese entstehen.
Allys sind bereit für große Veränderungen, seien sie persönlich, sozial oder gesellschaftlich. Sie wollen nicht, dass die bisherigen Probleme bestehen bleiben, sondern sie wollen diese ändern.
Ally, kleiner Begriff, große Wirkung
Der Begriff „Ally“ kommt ursprünglich aus dem Militär. Er wurde dann zunächst von der LGBTQA+-Szene übernommen. Diese haben den Begriff für Menschen ausgewählt, die nicht zu ihrer Community gehören, damit auch nie die Art der Diskriminierung erfahren haben, sie aber trotzdem unterstützen.
Bekannt wurde der Begriff vor allem durch #blacklivesmatter. In Amerika hat sich der Ausdruck inzwischen etabliert und auch in Deutschland wird er immer häufiger genutzt.
Es handelt sich um einen sehr wichtigen Begriff und eine wichtige Art der Unterstützung. Wer in dieser Welt etwas verändern will, muss dafür seine Stimme erheben und aufstehen. Zuhause zu sitzen und sich über die Ungerechtigkeiten zu ärgern, wird diese nicht verhindern.
Für ein aktives Handeln steht der Begriff Ally. Er beschreibt Menschen, die eigentlich mit einer Sache gar nichts zu tun haben, sich aber trotzdem bedingungslos für diese einsetzen. Allys haben erkannt, dass es mit der Unterdrückung und Diskriminierung in dieser Welt so nicht weitergehen kann, auch wenn die Allys selbst nicht davon betroffen sind. Eigentlich könnten Sie sich zurücklehnen und müssten in diesem Kampf gar nicht aktiv werden. Doch Allys machen die Probleme der unterdrückten Minderheiten zu ihren eigenen und werden für diese aktiv. Je mehr Allys es auf dieser Welt gibt, desto weniger Unterdrückung und Ungerechtigkeiten kann es geben.
Deshalb handelt es sich bei den Allys um eine sehr wichtige Komponente im Kampf gegen den Hass.