Warum sind Flamingos rosa? Erklärung

Warum sind Flamingos rosa, Erklärung


Bei ihrer Geburt und in ihren frühen Lebensmonaten haben die jungen Flamingos eine weiße oder graue Farbe. Erst im Verlauf der ersten paar Jahre nehmen sie ihre charakteristische Farbe an. Auch das ist aber nicht angeboren.

Wie die Flamingos zu ihrer Farbe kommen: Darum sind sie rosa!

Für den Flamingo gilt: Du bist, was du isst.

In freier Natur ernähren sich Flamingos von Kleinkrebsen, Larven und Dunaliella-Algen. Beide enthalten Carotinoide, genauer gesagt Beta-Carotin -dieselben Farbpigmente, die auch Karotten ihre orange Farbe verleihen. Dasselbe gilt auch für Kürbisse, Orangen und Aprikosen. Bei Tomaten verhelfen die Pigmente der Frucht zu einer roten Farbe und Mais lassen sie gelb werden. Tatsächlich haben sogar Babys, die viel Karottenbrei essen, eine gesündere Gesichtsfarbe.

Über die Nahrung gelangen die rotorangen Carotinoide ins Verdauungssystem der Flamingos, wo es in Pigmente zerlegt und von Leberfetten absorbiert wird. Darauf lagert es sich in der Haut und den Federn der Vögel ab.

Da der Speiseplan der Flamingos beinahe ausschließlich aus extrem carotinhaltiger Nahrung besteht, ist die Farbwandlung für die Vögel kein Problem.

Unterschiede bei der Färbung

Es gibt vier verschiedene Flamingo-Spezies, die in Südafrika leben. Diese Spezies und weitere kleinere Populationen leben in separaten Arealen Afrikas. So kann man auch Unterschiede zwischen verschiedenen Standorten in der Stärke der Färbung des Federkleids beobachten. Abhängig von Lebensraum und vorhandener Nahrung haben Flamingopopulationen eine dunklere oder hellere Färbung. Manchmal gehen die Schattierungen dabei schon ins Orange oder Rote über.

Am bolivianischen Laguna Colorada See, der aufgrund von Algen selber eine rötliche Färbung aufweist, werden die Federn der Flamingos teilweise sogar tiefrot.

Neben Algen sind auch Mikroben, wie das Halobacterium salinarum oder „Salzbakterium“, die nicht nur Gewässer rot färben, sondern auch von Krebsen gefressen werden, die ihrerseits Futter für die Flamingos darstellen.

Unterschiedliche Spezies: Flamingos

Der Rosaflamingo ist die größte Flamingospezies. Im Allgemeinen ist ihr Federkleid eher zartrosa, während die Schnäbel ein kräftiges Pink aufweisen können.

Die häufigste Spezies ist der Zwergflamingo. Er lebt oft im selben Gebiet wie der Rosaflamingo, ernährt sich jedoch anders. Ihre Färbung reicht von hell- bis dunkelrosa.

Die Federn des Kubaflamingos sind von einem kräftigeren Rosa, als die des Rosaflamingos.

Flamingos in Zoos: Rosa bis weiß

In einer künstlichen Umgebung würden die Tiere ihre markante Farbe bald verlieren beziehungsweise überhaupt nicht erlangen. Um dem entgegenzuwirken, wird dem Futter der Vögel in Zoos das nötige Pigment in Form von Karotten, roten Paprikas oder Shrimps beigemengt. Synthetisches Canthaxanthin scheint sich allerdings besser auf deren Vermehrung und das Nisten auszuwirken.

Bevor dies bekannt war, verloren die Tiere in Gefangenschaft ihre rosa Farbe meist, wodurch auch die Vermehrung Schaden nahm, da sich Weibchen lieber mit farbenprächtigen Männchen paaren.
Sogar ausgefallene Federn verlieren mit der Zeit ihre unverkennbare Färbung. Daher wurden die Tiere auch nie wegen ihrer Federfarbe, sondern wegen ihres Fleisches, gejagt.

Schwarze Flamingos

In Zypern wurde 2015 ein schwarzer Flamingo gesichtet. Experten glauben, dass eine genetische Unregelmäßigkeit dafür verantwortlich sei, dass der Körper des Tieres übermäßig viel Melanin produziert.
Tatsächlich kommen schwarze Flamingos häufiger vor, als man vielleicht glauben möchte, doch im mediterranen Gebiet ist dies ein sehr seltenes Phänomen.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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