Wenn man von Glühwürmchen hört, könnte man schnell denken, dass sie zu einer Wurm-Art gehören. Doch das ist nicht richtig. Sie sind Leuchtkäfer und gehören zu einer bestimmten Käferfamilie. Die Bezeichnung Glühen stimmt in diesem Fall auch nicht ganz. Zu sagen, dass sie leuchten, wäre eine Beschreibung, die besser für sie passen würde.
Was für Käfer sind Glühwürmchen? Erklärung
Glühwürmchen oder wissenschaftlich Lampyridae genannt, gehören zur Familie der Leuchtkäfer. Es gibt auf der gesamten Welt etwa 2000 Arten. Sie gehören zu der Überfamilie mit dem Namen Weichkäferartige oder auch Elateroidea. Nicht alle Käfer dieser Art sind in der Lage, Lichtsignale zur Kommunikation zu benutzen.
Das Leben der Glühwürmchen
Ende Juli, nachdem die Paarungszeit vorbei ist, legen die Weibchen der Leuchtkäfer 100 – 200 Eier. Aus diesen schlüpfen nach ungefähr 4 Wochen die Larven, die eine Größe von 0.25 Zentimeter haben. Das Männchen stirbt bereits kurz nach der Paarung, während das Weibchen noch am Leben bleibt, bis sie die Eier ausgetragen hat und dann stirbt sie kurz nach der Ablage.
Glühwürmchen verbringen die meiste Zeit ihres Lebens als Larve. Sie leben auf dem Boden und ernähren sich von Schnecken. Sie können ihre Opfer anhand der zurückgelassenen Schleimspur finden und durch ein Gift, welches sie den Schnecken injizieren, werden diese gelähmt. Trotz des enormen Größenunterschiedes kann eine ausgewachsene Leuchtkäfer-Larve eine Schnecke innerhalb von 30 Stunden verspeisen.
Die Larven benötigen 3 bis 4 Jahre, bis sie vollständig ausgewachsen sind. In dieser Zeit müssen sie sich mehrfach häuten. Haben sie ihr Endstadium erreicht, verpuppen sie sich in einer kleinen Höhle im Boden und nach ungefähr 2 Wochen schlüpft dann ein Glühwürmchen.
Ihre Zeit als Leuchtkäfer ist nicht sehr lang. Sie fressen in diesem Abschnitt ihres Lebens sehr viel weniger als im Larvenstadium und sind auf der Suche nach einem Partner für die Fortpflanzung.
Worin unterscheiden sich weibliche und männliche Glühwürmchen?
Die Männchen sind zwischen 12 und 16 mm groß und können fliegen. Die Weibchen dagegen werden zwischen 15 und 25 mm groß und bleiben auf dem Boden. Sie sind nicht in der Lage zu fliegen, da ihnen die Flügel fehlen. Größere Exemplare können mehr Eier legen als kleinere. Die weiblichen Leuchtkäfer haben einen stärkeren Leuchtstoff als die männlichen Glühwürmchen, damit sie auf dem Boden für die Paarung gefunden werden können.
Warum und wie leuchten Glühwürmchen? Erklärung
Wenn Lebewesen Licht erzeugen, wird dieser Prozess Biolumineszenz genannt. Sie erzeugen ihr Licht mithilfe ihres Leuchtorganes. Bei Leuchtkäfern reagieren dabei unterschiedliche Naturstoffe, auch Luciferin genannt, mit dem Enzym Luciferase zusammen mit ATP und Sauerstoff. Dabei wird Energie in Form von Licht freigesetzt. Auf der unteren Seite des Hinterleibes ist der Käferpanzer rau und lässt Licht hindurch. Die innere Schicht im Panzer ist weiß und kann das Licht somit reflektieren.
Sie senden diese Lichtsignale zur Kommunikation mit gleichgeschlechtlichen Partnern. Die Glühwürmchen benutzen das Leuchten ausschließlich, um einen Partner zur Paarung zu finden.
Wann und wo kann man Glühwürmchen beobachten?
Im mitteleuropäischen Bereich liegt die Lichtperiode der Glühwürmchen zwischen Juni und Juli. Durch unterschiedliche Witterung kann dieser Zeitraum minimal variieren.
Sie benutzen diese Art der Signale nur in der Nacht zwischen 22 und 24 Uhr, da ihre Leuchtkraft nicht stark genug ist, um im Hellen zu leuchten. Man kann sie in trockenen Nächten an Wiesen, Hecken oder an Gewässern beobachten.