Das Jahr 1917 wurde als ein Epochenjahr bezeichnet, weil gleich mehrere größere historische Ereignisse passiert sind, die den anschließenden Lauf der Geschichte stark verändert haben. Epochenjahre zeichnen sich dadurch aus, dass die Ereignisse darin einen beständigen Einfluss auf die folgenden Jahre und Jahrzehnte haben. Im Fall von Jahr 1917 war es vor allem der Ausbruch der Revolution in Russland und der Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg, die zu den wichtigsten Ereignissen gehörten. Nicht nur, dass das für die kommenden Jahre einen starken Einfluss auf Europa und die USA hatte – es war auch das erste Mal, dass sich mit Russland und den USA die Weltmächte für die folgenden Jahre etablierten.
Die historische Signifikanz des Jahres 1917
Während die Welt mitten im Ersten Weltkrieg steckte, waren überall Überlegungen vorhanden, wie man diese Probleme lösen könnte. Gleichzeitig befanden sich diverse Länder in einem unruhigen Wandel. Die Monarchien fanden langsam zu einem Ende – wie es beispielsweise in Frankreich der Fall gewesen war – und die Menschen sahen langsame, welche Vorteile die Republiken und die demokratischen Prozesse für sie bedeuten konnten.
Im Jahr 1917 tobte der erste Weltkrieg an allen Fronten und quasi alle europäischen Länder waren an ihrer Belastungsgrenze angekommen. In Deutschland wurde die Kriegsmüdigkeit zu einem Problem, während in Russland die Februarrevolution ihren eigenen Takt aufnahm. Darauf folgend endete das System der Monarchie in diesem Land, was in Russland für die nächsten Jahrzehnte für immer wiederkehrende Unruhen und schließlich den Bolschewismus sorgte. Die daraus folgenden Entwicklungen hatten dann wiederum einen Einfluss auf die Entstehung des Zweiten Weltkrieg und es mündete im dauerhaften Konflikt zwischen den beiden Weltmächten Russland bzw. der Sowjetunion und den USA auf der anderen Seite der Welt.
Der zweite große Faktor in diesem Jahr war der Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg. Ausgelöst durch ein abgefangenes Telegramm der deutschen Kriegsminister an Mexiko, wonach man ein Bündnis mit Mexiko schmieden wollte, sofern diese ihrerseits einen Angriff auf die USA starten, wurden die Kriegsbemühungen der USA verschärft. Schließlich folgte 1917 der endgültige Eintritt in den Weltkrieg. Bis dahin hatten sich die USA weitestgehend neutral verhalten – zwar hatten sie die Entente-Staaten rund um Großbritannien und Frankreich mit verschiedenen logistischen Dingen versorgt, sich selbst aber eher isoliert und so gehofft, dass man nicht in den Krieg in Europa hineingezogen wird.
Mit dem Eintritt der USA kam wieder Bewegung in den Krieg, der zu diesem Zeitpunkt an allen Fronten verhärtet war. Tatsächlich war beispielsweise das Russland der Zaren kurz davor einen Frieden zu vereinbaren. Dies veränderte sich mit dem Eintritt der USA, die nun der Entente zur Seite stand und damit den Kriegsverlauf so schnell veränderte, dass es schon knapp ein Jahr später zum Frieden kam.
Die Folgen der Entwicklungen aus dem Jahr 1917
Die sich daraus ergebenden Folgen haben Europa und die Welt für mehr als 100 Jahre beschäftigt. Nicht nur, dass der nun aufgezwungene Frieden von Versailles direkt in den Zweiten Weltkrieg führte, auch die Rivalität zwischen den USA und dem neuen bolschewistischen Russland formte zwei Weltmächte. Erstmals galt beispielsweise Großbritannien nicht mehr als die bestimmende Macht in Europa – stattdessen war es nun Russland, das seinen Einfluss geltend machen konnte. Durch die Veränderungen in den USA und Russland kam es in den folgenden 100 Jahren zu einer Blockbildung in Europa und der Welt, zum Kalten Krieg und schließlich zur Festlegung der Verhältnisse.