Wer oft in der Metzgerei oder an der Fleischtheke im Supermarkt einkauft, hat vielleicht schon von der Bezeichnung „Hackepeter“ gehört, mit der vor allem ältere Menschen Hackfleisch bestellen. Doch woher kommt dieser etwas seltsam anmutende Name eigentlich? Warum ausgerechnet „Hackepeter“ und nicht beispielsweise „Hackedieter“ oder „Hackejürgen“? Hat vielleicht ein Peter das Hackfleisch erfunden und ihm gleich mal seinen Namen mit auf den Weg gegeben? Die Antwort auf diese interessante Frage finden Sie hier.
Wortherkunft: Woher kommt „Hackepeter“?
In den meisten Regionen Deutschlands bestellt man an der Fleischtheke einfach Hackfleisch oder Hack, wenn man Lust auf eine gute Portion Hack vom Schwein verspürt, welches beispielsweise als Grundlage für Spaghetti Bolognese dient. Gerade im Berliner Raum sowie in nordischen Gegenden der Bundesrepublik wird aber auch häufig der Name „Hackepeter“ verwendet, der dort erstmals im 20. Jahrhundert auftauchte – es ersetzte hier die vorherige Bezeichnung „Mettgut“. Verwendet wird der Begriff Hackepeter jedoch mittlerweile vor allem von älteren Menschen, während die junge Generation ihn eigentlich nur selten in den Mund nimmt. Doch woher kommt denn nun eigentlich der „Hackepeter“?
Gab die Petersilie dem Hackepeter seinen Namenszusatz?
Auf der Suche nach dem Ursprung des Begriffs „Hackepeter“ stößt man gleich auf zwei mögliche Szenarien. Welche davon genau zutrifft, ist bis zum heutigen Tag leider nicht ganz geklärt – wie so oft könnte die Wahrheit aber auch hier irgendwo in der Mitte liegen. Möglichkeit 1: Der Begriff Hackepeter setzt sich aus Hack und Petersilie zusammen. Vor einigen Jahren waren Gewürze wie Salz und Pfeffer noch sehr teuer in der Anschaffung – unter anderem auch im Anschluss an den zweiten Weltkrieg. Da die Menschen ihr Hackfleisch jedoch auch damals würzen wollten, da es ohne das gewisse Etwas einfach zu fad schmeckt, griffen viele von ihnen zu selbst angebauter Petersilie. Fein geschnitten diente diese als Ersatz für klassische Würzmittel, schmeckte aber dennoch sehr lecker.
Hackepeter Wortherkunft: Peter – ein Name, der früher nicht den besten Ruf genoss
Auch die zweite Möglichkeit zur Entstehung des Begriffs Hackepeter klingt irgendwie logisch und hat direkt mit dem Vornamen Peter zu tun. Vor gar nicht allzu langer Zeit galt der besagte Name als Synonym für Personen (aber auch Gegenstände) die entweder arm dran waren oder sich an arme Menschen richteten. In diese Kategorie fällt beispielsweise Wackelpudding, der im Volksmund ja auch häufig als „Wackelpeter“ bezeichnet wird. Doch auch die Krankheit „Mumps“, die bei vielen Menschen einfach nur als „Ziegenpeter“ bekannt ist, fällt in diese Reihe – Menschen, die diese Krankheit haben, sind schließlich mehr als nur arm dran. Da auch Hackfleisch eher ein Essen für Menschen mit geringen Einkommen war, würde der Namenszusatz „Peter“ also auch hier durchaus Sinn ergeben.
Warum sagt man „Hackepeter“? Erklärung
In einer dritten Variante, die jedoch nicht zweifelsfrei bewiesen werden konnte, heißt es, dass es ein Metzger namens Peter war, der Schweinefleisch erstmals mithilfe eines scharfen Küchenbeils besonders klein hackte und als „Hackepeter“ in seinem Sortiment anbot – schließlich gab es damals noch längst keine modernen Fleischwölfe oder Küchenmaschinen für diese Aufgabe. Diese Bezeichnung soll dann einfach weiter übernommen worden und bis heute gebräuchlich geblieben sein.
Doch egal, ob man zu Hackfleisch nun Hackepeter, Mett, gehacktes Schweinefleisch oder einfach nur Hack sagt: Es schmeckt in Form von Frikadellen, Hackfleisch-Auflauf, Lasagne oder Spaghetti Bolognese einfach nur lecker.