Asi oder Assi? asozial oder assozial? Wie viele s? Bedeutung, Definition, Erklärung

Asi oder Assi, asozial oder assozial, Wie viele s, Bedeutung, Definition, Erklärung


Heißt es „Asi“ oder „Assi“? Heißt es „asozial“ oder „assozial“? Eigentlich stellt sich bei diesen Worten nur eine Frage: Ein „s“ oder zwei „s“? Diese Frage ist einfach zu beantworten.

Es heißt Assi, Asoziale(r) und asozial

Laut Duden heißt es „der Assi“ mit zwei s und der „Asoziale“ mit einem „s“. „Assi“ ist die Kurzform vom Wort „Asoziale(r)“ und „Assistent“.

Woher kommt die Verwirrung um Assi und Asi?

Das Wort „Assi“ kennt zwei Bedeutungen in der deutschen Sprache. „Assi“ ist die Kurzform für „Assistent“ und für „Asoziale(r)“.

Die Aussprache führt hier zur Verwirrung, denn „Assi“ wird wie folgt ausgesprochen: „As-sie“, während „Asozialer“ so ausgesprochen wird „Ah-So-zih-ahl“. (Bitte mal laut und schön langsam aussprechen.)

Da das Wort „Assi“ vom Wort „Asoziale(r)“ abgeleitet wird, stellt sich natürlich die Frage, warum wird „Asoziale(r) mit einem „s“ geschrieben und „Assi“ mit zwei „s“? Wenn die Worte miteinander zutun haben, so wäre hier mehr Spracheinheitlichkeit angebraucht. Tja, aber hier zeigt sich, dass Sprache eben nicht so logisch ist, wie sie scheint.

Übrigens, die Verwirrung um Asi / Assi kennt jede Generation. Die Zeltinger Band veröffentlichte schon 1981 das Lied „Asi mit Niwoh“. Da stellt sich natürlich die Frage, ob Asi absichtlich falsch geschrieben ist. 😉

Grammatik: Assi und Asi

Das Wort „Asi“ ist ein Paradoxon in der deutschen Sprachen und grammatikalisch-phonetisch ein Fehler. Denn nach einem kurz gesprochenen Vokal wird das „s“ unbetont bzw. weich ausgesprochen. Dies ist z.B. beim Wort „Vase“ erfahrbar. (Oder sprich mal das Wort „Ösi“ aus, da merkst du das weiche „s“ auch.)

Das Wort „Asi“ wird aber nicht mit einem weichen „s“ ausgesprochen, sondern mit einem scharfen „s“. Ein scharfes „s“ wird beim Wort „Fluss“, „Wessi“, „Ossi“ oder „muss“ gesprochen. Ein scharfes „s“ kommt aber nicht allein, sondern es kommt stets zu zweit.  Hier greift dann die Verdoppelungsregel. Sie besagt, dass das „s“ zum Doppel-s „ss“ verdoppelt werden muss.

Es gilt auch, egal mit wie vielen „s“ das Wort „Asi“ oder „Assi“ geschrieben wird, wir können es immer nur mit scharfen „s“ als „As-sie“ ausprechen. Das Wort „Asi“ ist phonetisch nicht anders aussprechbar als „Assi“ („As-Sie“).

Mit „Assi“ vergleichbare Worte sind „Wessi“ und „Ossi“.

Kritik

Das Wort „Assi“ ist auf eine weitere Weise zunächst falsch aussprechbar. Nämlich als „Ah-Sie“. Hier erscheint es möglich, dass die Schreibweise „Asi“ mit einem „s“ doch sinnvoll ist. Nur spricht das Wort „Asi“ niemand als „ah-sie“, sondern stets als „as-sie“ („Assi“) aus.

Letzten Endes stellt sich doch hier die Frage: Was war zu erst da, dass geschriebene Wort oder die Aussprache?

Über die Bedeutung vom Wort „asozial“ (nicht assozial)

Das Wort „asozial“ wird mit einem „s“ geschrieben. Denn die Vorsilbe „a-“ hat griechischen Ursprung und stellt eine Negierung / Verneinung dar. Das „a-“ kann mit „nicht“ oder „ohne“ übersetzt werden.

Das Wort „asozial“ setzt sich aus der Vorsilbe „a-“ und dem Wort „sozial“ zusammen. Niemand würde auf die Idee kommen das Wort „sozial mit zwei „s“ zu schreiben. Das Wort „Ssozial“ wäre einfach falsch und das doppelte „s“ unnötig.

Die Idee das „assozial“ mit zwei „s“ geschrieben wird, entstammt der umgekehrten Logik. Denn wenn „Assi“ mit zwei „s“ geschrieben wird, warum nicht auch „asozial“? Doch dieser logische Schluss ist nicht mit den Regeln der Sprache vereinbar.

Lediglich ein anderer Schluss wäre denkbar. Wenn „Assi“ die Kurzform für Assistent ist, so ist ergibt es Sinn in beiden Worten – egal, welches zu erst da war – zwei „s“ zu schreiben.

Fazit: Assi oder Asi, asozial oder assozial?

Assi wird mit zwei „s“ geschrieben. Asozial mit einem s. Es hilft kein verhandeln. Hier gelten sprachliche Regeln.

Eine sprachliche Unterscheidung würde aber Sinn ergeben. Um zu unterscheiden, ob jemand den Assistenten oder einen Asozialen meint, wäre es sinnvoll, wenn der „Assi“ eben der Assistent ist und der „Asi“ eben der Asoziale. Doch das Wort „Assi“ wird größtenteils nur gesprochen, weswegen die schriftliche Unterscheidung bei gleicher Aussprache wenig Sinn ergibt. Diese Konvention bräuchte zudem eine große Verbreitung, damit diese Unterscheidung sinnvoll angewendet wird.

Was hilft, ist eine Beachtung des Kontextes. Wird an einer Universität, Hochschule oder in einer Firma nach dem „Assi“ gerufen, so ist der Assistent gemeint. Bezeichnen sich Freunde als „Assi“, so ärgern diese sich, wollen den anderen aber nicht als Assistenten haben.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

Hallo, ich bin Autor und Macher von BedeutungOnline. Bei BedeutungOnline dreht sich alles um Worte und Sprache. Denn wie wir sprechen und worüber wir sprechen, formt wie wir die Welt sehen und was uns wichtig ist. Das darzustellen, begeistert mich und deswegen schreibe ich für dich Beiträge über ausgewählte Worte, die in der deutschen Sprache gesprochen werden. Seit 2004 arbeite ich als Journalist. Ich habe Psychologie und Philosophie mit Schwerpunkt Sprache und Bedeutung studiert. Ich arbeite fast täglich an BedeutungOnline und erstelle laufend für dich neue Beiträge. Mehr über BedeutungOnline.de und mich erfährst du hier.

7 Gedanken zu „Asi oder Assi? asozial oder assozial? Wie viele s? Bedeutung, Definition, Erklärung“

  1. was ist so schwer daran, asi mit weichem s auszusprechen? Nur weil es viele mit hartem s aussprechen, ist die Schreibweise nicht direkt mit 2 s…

    1. „Nur spricht das Wort „Asi“ niemand als „ah-sie“, sondern stets als „as-sie“ („Assi“) aus.“

      Ich habe auch noch nie jemanden kennengelernt der es „as-sie“ ausspricht. Immer nur „ah-sie“. Für mich macht „Assi“ absolut keinen Sinn, zumal das die Abkürzung für Assistent ist….

      1. Leider falsch. Niemand spricht „Asi“ so aus, als würde man es mit 2 „s“ wie bei „Assistent“ schreiben. Das machen nur die Leute, die „Asi“ fälschlicherweisen“Assi“ schreiben weil sie kein Deutsch können.

  2. Unglaublich, wie viele Rechtschreib- und Grammatikfehler in diesem Text vorhanden sind. Der größte Logikfehler hierbei:

    „Es gilt auch, egal mit wie vielen „s“ das Wort „Asi“ oder „Assi“ geschrieben wird, wir können es immer nur mit scharfen „s“ als „As-sie“ ausprechen. Das Wort „Asi“ ist phonetisch nicht anders aussprechbar als „Assi“ („As-Sie“).“

    Natürlich kann ein Vokal auch weich und trotzdem kurz ein! Einfach auszusprechen als „Asi“ (A.si). Die Betonung liegt hierbei auf dem Erhobenen, kurzen und weichen „A“ und das „si“ wird eben deutsch und nicht wie im Latein mit einem für uns scharfen „s“ ausgesprochen.
    De Betonung folgt hierbei der form einer weichen Tilde.

    Hier wollte wohl jemand (es tut mir leid, aber vermutlich ostdeutscher Abstammung, wenn man die „Gewohnheitsfehler“ in Rechtschreibung und Grammatik genauer analysiert) seine eigene Meinung als gegeben deklarieren.

    Ähnlich wie bei der Anpassung für „nen“=“ein“ im Duden, was alleine schon ein reines Paradoxon darstellt, wurde sich hier dem allgemeinen Wort- und Sprachgebrauch angepasst und im Duden aufgenommen.

    Was ich persönlich nicht für gutheißen möchte, aber das steht ja eider nicht zur Debatte. 😉

  3. Wer das besprochene Wort wie „Assi“ mit scharfem s ausspricht, wird der Wortherkunft nicht gerecht und hat nichts verstanden. Es muss mit einem s geschrieben und auch so gesprochen werden, denn es kommt von „asozial“, wo phonetisch genau dasselbe passiert, was man von „asi” erwarten kann: ein kurzes a am Anfang, gefolgt von einem weichen s, dann wieder ein Vokal.

    Weitere Beispiele: asymmetrisch, asynchron

  4. Man muss hier vom Lateinischen kommen: ein „Asi“, abgeleitet von „asozial“, setzt sich aus „a-“ (dem Präfix für „gegen“) und „socius“ (der Begleiter) bzw. „sociare“ (beigesellen, zusammenfügen) zusammen. Das bedeutet: das dem Gemeinschaftlichen Fremde oder, personalisiert, der, der die Regeln der Gemeinschaft nicht einhält. Der Assi ist der Assistent, abgeleitet vom lateinischen assistere oder, genauer, ad-sistere. Hier haben wir das Präfix „ad“, was „hinzu“ bedeutet. Sistere heißt stellen, stehen. Also: derjenige, der sich dazustellt, dabeisteht. Das „ad“ verschleift sich mit dem (an sich stimmhaften) s von sistere zu ass-. Asozial verlangt also ein stimmhaftes s, Assistent ein stimmloses, außerdem werden im Deutschen Vokale, die einem doppelten Konsonanten vorausgehen, kurz ausgesprochen.
    Das obige Zitat „Es gilt auch, egal mit wie vielen „s“ das Wort „Asi“ oder „Assi“ geschrieben wird, wir können es immer nur mit scharfen „s“ als „As-sie“ ausprechen. Das Wort „Asi“ ist phonetisch nicht anders aussprechbar als „Assi“ („As-Sie“).“ ist also vollkommen unsinnig, weil uninformiert.
    Der „Asi“ hat ein stimmhaftes s, der Assi ein stimmloses. Beispiel einer neuen Wortschöpfung: wenn man eine Abkürzung für „bise_uell“ haben wollte, wäre es „bisi“. Bi, das Präfix für zwei, geht einem stimmhaften s voraus (in se_uell) und endet nicht mit einem Konsonanten, der mit dem s von se_uell zu einem stimmlosen s zusammenklingen könnte. Es kann also niemals „bissi“ heißen.
    Ich hoffe, das trägt zur Klärung bei.

  5. Asi = asozial oder Asozialer schreibt man logischerweise mit einem „s“, während Assi = Assistent mit zwei „s“ geschrieben wird. Den Unterschied kann man auch beim Sprechen hören: Asi wird mit weichem S gesprochen (wie in Sahne) und Assi mit scharfem S (wie in krass). Die eigentliche Verwirrung entsteht dadurch, dass hier fälschlicherweise angenommen wird, der DUDEN würde die „richtige“ Schreibweise angeben. Tatsächlich gibt der DUDEN jedoch nur die *gebräuchliche* Schreibweise wieder, unahängig davon, ob richtig oder falsch, auch wenn er nach wie vor als maßgebend in Zweifelsfällen gilt.

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