Was ist ein Intrapreneur? Erklärung, Bedeutung, Definition

Was ist ein Intrapreneur, Erklärung, Bedeutung, Definition


Ein Intrapreneur ist ein Mitarbeiter, der im Unternehmen wie ein Selbstständiger arbeitet. Der Begriff beschreibt das unternehmerische Verhalten und setzt sich aus den Worten „intra-corporate“ (unternehmensintern), und „Entrepreneur“ (Unternehmer) zusammen.

Welche Eigenschaften braucht ein Intrapreneur?

Die Handlungsweise des Intrapreneurs ist von hohem Verantwortungsbewusstsein und Eigeninitiative gekennzeichnet. Er verfolgt die selbst gesteckten Ziele konsequent und mit unternehmerischer Weitsicht. Zum Intrapreneurs muss man nicht unbedingt geboren sein, aber eine hohe Leistungsbereitschaft und bestimmte Charakterzüge sind förderlich, wenn man nicht scheitern möchte. Ein Intrapreneur sollte kreativ, teamfähig und belastbar sein, eine hohe Frustrationsschwelle haben und ein Mindestmaß an Unternehmertalent besitzen. Meist arbeitet er länger als die anderen Kollegen, was die Gefahr der Selbstausbeutung mit sich bringt.

Unternehmenskultur Intrapreneurship

Die Unternehmenskultur Intrapreneurship stammt aus den USA und ist hier auch stark verbreitet. In Europa hat sie deutlich weniger Anhänger. Doch die Unternehmen, die Intrapreneurship unterstützen, stehen hinter der Unternehmenskultur und schaffen für kreative Kollegen und Kolleginnen die entsprechenden Rahmenbedingungen. Sie ermöglichen ihnen Workshops und Schulungen, damit sie ihren Aufgaben gerecht werden können. Dazu gehört auch, dass sie ihnen die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stellen und gute, auch materielle Anreize für Erfolge schaffen. In den meisten Fällen scheint es zu gelingen, denn Intrapreneure gelten als zufriedenere Mitarbeiter als andere. Die Vorteile liegen auf der Hand, schließlich haben Intrapreneure viel Entscheidungsfreiraum und erfahren Anerkennung von ihren Vorgesetzten. Zu wissen, dass andere einem viel zutrauen, stärkt das Selbstbewusstsein erheblich.

Unterschied zwischen Entrepreneur uns Intrapreneur

Entrepreneur uns Intrapreneur haben sehr viel gemeinsam: Beide sind engagiert, lösungsorientiert, zielstrebig, können sich selbst motivieren, achten auf die Kosten und übernehmen Verantwortung. Ein entscheidender Unterschied liegt aber in den Konsequenzen, die sich aus ihrem Handeln ergeben. Intrapreneure werden viel weniger für ihr Handeln verantwortlich gemacht als Entrepreneure. Die folgenschwerste Konsequenz, die ihnen droht: Der Chef kündigt ihnen. Dagegen ist ein Entrepreneur ein echter Unternehmer, der mit allem, was er tut und sagt, für seine eigene Firma einstehen muss. Egal, welche Entscheidungen er trifft, es hat immer direkte Auswirkungen auf sein Unternehmen und dessen Erfolg. Aus kleinen Fehlern werden, wenn man nichts tut, schnell große. Dann ist es meist zu spät, um das Ruder herumzureißen. Ein Entrepreneur, der eine Fehlentscheidung getroffen hat, muss damit rechnen, dass sich die Folgen auf alle Bereiche des Unternehmens auswirken. Schlimmstenfalls ist die Firma wirtschaftlich ruiniert.

Wie kann ein Interessent Intrapreneur werden? Intrapreneurship hat enormes Potenzial und ist für Unternehmen eine schier unerschöpfliche Quelle des Fortschritts. Das erkennen immer mehr Unternehmen und richten sich entsprechend aus. Sie bieten beispielsweise Programme für Intrapreneurship an, auf die sich Interessenten dann bewerben. Es ist genauso möglich, als Angestellter in seiner Freizeit eine eigene Geschäftsidee zu entwickeln und diese im Unternehmen zu realisieren (Unterstützung muss vorhanden sein).

Gefahren von Intrapreneurship

Intrapreneure bringen Unternehmen zwar voran, haben aber ein großes Risiko für Ausbeutung und Selbstausbeutung. Denn ein CEO, der die große Innovationskraft seines Intrapreneurs erkennt, wird immer mehr davon haben wollen. Der Intrapreneur wiederum muss lernen, sich trotz seiner vielen Freiheiten klar abzugrenzen. Zudem muss er mit dem Risiko umgehen, plötzlich ganz ohne Einnahmen dazustehen. Viele Intrapreneure sind von ihren Möglichkeiten wie berauscht, engagieren sich extrem und nehmen ihre körperlichen und psychischen Grenzen nicht mehr wahr. Dadurch erleben sie schneller ein Burn-out, als ihnen lieb ist. Auf der anderen Seite kann er einen strukturbedingten Egoismus an den Tag legen, der bei den Kollegen und Kolleginnen nicht gut ankommt. Die Ablehnung führt zur Isolation, was gesundheitliche Probleme verschärft.

Fazit: Was ist ein Intrapreneur?

Wenn die Rahmenbedingungen wie Ausstattung und Unterstützung stimmen, kann Intrapreneurship für Menschen, die gerne selbstbestimmt arbeiten, sehr attraktiv sein. Doch nur dann, wenn der Intrapreneur zufrieden ist, entsteht aus dem Konzept „Unternehmen im Unternehmen“ eine Win-win-Situation für beide Seiten.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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