Der „innere Monk“ ist ein häufig genutzter Begriff, um den inneren Wunsch nach einer systematischen Ordnung in Dingen zum Ausdruck zu bringen. Er entstammt einer fiktiven Figur aus der Serienwelt, welche als Zwangsneurotiker beschrieben werden kann. Mittlerweile wird die Bezeichnung jedoch meistens in einer etwas abgeschwächten Bedeutung verwendet und beschreibt nur selten das Verhalten oder die Gedankenwelt von Personen mit Zwangsstörungen.
Was ist der „innere Monk“? Bedeutung, Definition, Erklärung
Die Bezeichnung „Monk“ geht auf eine gleichnamige Serie zurück, welche aus den USA stammt und international erfolgreich war. Dessen Hauptdarsteller mit Namen Monk lässt sich als Neurotiker mit weiteren Zwangsstörungen beschreiben und genau darauf bezieht sich auch der Begriff „innerer Monk“. Er meint eine gewisse Ordnungsliebe, welche jedoch extreme Züge annimmt. Liegt die gewünschte Ordnung nicht vor, treten Unbehagen und das Verlangen der Herstellung der gewünschten Ordnung auf. Ist ein Herstellen der als zufriedenstellend empfundenen Ordnung nicht möglich, kommt es zu Anspannung, Unzufriedenheit und innerer Unruhe. Während die Bezeichnung „innerer Monk“ in den meisten Fällen nur als Beschreibung eines persönlichen Wunsches nach Ordnung genutzt wird, kann sie im Extremfall auch eine Zwangsstörung beschreiben.
Eine stark ausgeprägt Ordnungsliebe geht meistens mit einer besonders hohen Aufmerksamkeit und genauen Beobachtung der Umgebung einher. Andernfalls würden kleinere Störungen der Ordnung nicht bemerkt und den inneren Monk nicht aus dem Gleichgewicht bringen. Diese besondere Auffassungsgabe für Abweichungen von einer Norm passt in das Krankheitsbild des Autismus.
Wie zeigt sich ein „innerer Monk“?
Menschen mit einer möglicherweise schon zwanghaften Sehnsucht nach einer gewissen Grundordnung sortieren beispielsweise Gegenstände nach Farben. Das kann sich zeigen, indem die Kleidung im eigenen Kleiderschrank farblich sortiert eingeräumt wird oder die Bücher im Regal nicht nach Autoren oder Genre, sondern nach Farben gruppiert werden. Auch ein schief hängendes Bild an der Wand kann den inneren Monk aus der Fassung bringen und zum sofortigen Handlungsimpuls führen. Geht man diesem Impuls nach, rückt man das Bild in eine korrekte Position.
Widersteht man dem Impuls, bleibt ein Unbehagen und das schief hängende Bild an der Wand rückt überproportional in den Fokus der eigenen Wahrnehmung. Dieses Verhalten und der Wunsch nach Ordnung beschränken sich keinesfalls auf die eigenen vier Wände, sondern treten in allen Umgebungen und Alltagssituationen auf. Wer nach einer Laufeinheit eine ungerade Kilometerzahl auf der Sportuhr stehen hat, der dreht möglicherweise eine kleine Extrarunde, um den inneren Monk durch eine glatte Kilometerzahl zufriedenzustellen. Ein innerer Monk zeigt sich auch in einem besonders aufgeräumten Umfeld am eigenen Arbeitsplatz. Hier haben alle Gegenstände ihren festen Platz und werden nach der Benutzung direkt dorthin zurückgeräumt.
Wenn der innere Monk krank macht
Kann man dem Impuls zum Herstellen einer gewissen Ordnung nicht widerstehen, ist das mit dem Krankheitsbild einer Zwangsstörung zu erklären. Betroffene halten Abweichungen von ihrer persönlich definierten Norm nicht aus und handeln oft zwanghaft, indem sie die gewünschte Ordnung herstellen oder die Situation fluchtartig verlassen. Ein Aushalten der vermeintlichen Unordnung ist für Menschen mit Zwangsstörung und ohne therapeutische Begleitung nicht möglich oder zumindest mit starkem Stress verbunden.
Fazit: „Innerer Monk“ einfach erklärt
Ein „innerer Monk“ stört sich an kleinen Abweichungen von einer als angenehm empfundenen Ordnung. Das können ein schief hängendes Bild an der Wand, eine ungerade Kilometerzahl nach einem Trainingslauf oder ein keinem erkennbaren System nach eingeräumtes Regal sein. Während die Bezeichnung meistens in einem harmlosen oder sogar selbstironisch gemeinten Zusammenhang verwendet wird, kann sie im Extremfall auch eine Zwangsstörung beschreiben.