Was bedeutet „Mithrandir“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Was bedeutet, Mithrandir, Bedeutung, Definition, Erklärung


Mithrandir ist einer der Hauptprotagonisten in den von J. R. R. Tolkien geschriebenen Büchern „Der Hobbit“ (1937) und „Der Herr der Ringe“ (1954/55). Besser bekannt ist er unter dem Namen Gandalf der Graue.

Mithrandir findet auch in anderen Werken Tolkiens, z.B. „Das Silmarillion“ (1977) oder „Nachrichten aus Mittelerde“ (1980) – die beide auf dessen Wunsch posthum von seinem Sohn Christopher herausgegeben wurden – Erwähnung, doch seine Rolle geht in diesen Büchern über die einer Nebenfigur nicht hinaus. In den beiden Hauptwerken Tolkiens hat er eine tragende – wenn nicht sogar die wichtigste – Rolle.

Mithrandirs Ursprung

Mithrandir ist ein sogenannter Maia. Diese ähneln den gottähnlichen Valar, sind jedoch niedrigeren Ranges und von geringerer Macht. Sowohl Maiar als auch Valar wurden von Ilúvatar – dem Schöpfergott – geschaffen. Einst in den Unsterblichen Landen – Valinor genannt – lebend, lernt Mithrandir von der Vala Nienna Geduld und Mitleid. Er gilt als der weiseste unter den Maiar.

Der Orden der Istari

Um das Jahr 1000 des Dritten Zeitalters wird Mithrandir gemeinsam mit vier weiteren Valar, die zusammen den Orden der Istari bilden, nach Mittelerde gesandt um dessen Bewohnern im Kampf gegen die bösen Mächte beizustehen. Diese Mission widerstrebt Mithrandir zunächst, da er große Angst vor Sauron hat. Dieser ist ebenfalls ein Maia, der jedoch von Macht besessen ist, nach dem Bösen trachtet und die Unterwerfung der freien Welt zum Ziel hat..

Der Höchste des Ordens der Istari ist Curunír, später als Saruman der Weiße bekannt. Er genießt die Gesellschaft der Menschen und lebt im Turm Orthanc in Isengart im Königreich Gondor. Mithrandir gilt als der Zweithöchste des Ordens. Er verkehrt auf seinen vielen und ausgedehnten Wanderschaften gern unter den Elben, was ihm auch seinen aus dem Elbischen stammenden Namen einbringt. Elben sind von Ilúvatar erschaffene, unsterbliche, menschenähnliche Wesen, die über Jahrtausende das Schicksal Ardas, also der Erde, bestimmten. Unter den anderen Bewohnern Mittelerdes ist er als Gandalf, der Graue bekannt. Radagast der Braune hält sich aus den Angelegenheiten von Menschen und Elben weitestgehend heraus und genießt die Gesellschaft der Tiere. Über die beiden blauen Zauberer – Allatar und Pallando – ist wenig bekannt. Sie gingen in den Osten Mittelerdes und kehrtern von dort nie wieder zurück.

Mithrandir in Tolkiens Hauptwerken

In „Der Hobbit“ wird beschrieben, wie Mithrandir den Hobbit Bilbo Beutlin und eine Gemeinschaft von Zwergen auf deren Reise zum Einsamen Berg Erebor begleitet.Hobbits sind Menschen sehr ähnlich, jedoch bedeutend kleiner als sie. Im Erebot wacht der Drache Smaug über einen großen Schatz. Während der Reise zum Berg findet Bilbo den Einen Ring, der in „Der Herr der Ringe“ eine noch bedeutendere Rolle einnehmen wird. In diesen Büchern führt Gandalf die Gemeinschaft des Ringes in Richtung Mordor an. Der Ring kann nur dort, in den Feuern des Schicksalsberges, vernichtet werden. Dies hätte die Vernichtung der Macht Saurons und damit die Erfüllung der Mission der Istari zur Folge. Mithrandir wacht über die Hobbits bzw. die Gemeinschaft und begünstigt auch aus der Ferne deren Reise zum Schicksalsberg.

Gandalf stirbt beim Kampf gegen den Balrog von Moria, einer Art Dämon aus vergangenen Zeitaltern. Da er seine Mission jedoch noch nicht erfüllt hat, schenkt ihm Ilúvatar neues Leben. Fortan tritt Mithrandir als Gandalf der Weiße auf, zerbricht nach dessen Verrat Sarumans Zauberstab und entfernt ihn aus dem Orden der Istari. Gandalf ist nun der Höchste des Ordens.

Nach der Zerstörung des Einen Rings kehrt Mithrandir mit anderen Gefährten aus der Gemeinschaft des Rings zurück in den Alten Westen und damit zum Ursprung seiner Mission.

Die verschiedenen Namen von Mithrandir

Im Herrn der Ringe zitiert Faramir Mithrandir mit den Worten:
„‚Viele Namen habe ich in vielen Ländern‘, sagte er. ‚Mithrandir heiße ich bei den Elben, Tharkûn bei den Zwergen; Olórin war ich in meiner Jugend im Westen, der vergessen ist, im Süden Incánus, im Norden Gandalf; in den Osten gehe ich nicht.‘ (Der Herr der Ringe, Viertes Buch, Fünftes Kapitel: Das Fenster nach Westen, übersetzt von Margaret Carroux )

Der Name Mithrandir stammt aus der Elbensprache „Sindarin“ und bedeutet „Grauer Pilger“. Neben den Elben nennen auch die Dúnedain, überlebende Menschen des untergangenen Königreichs Númenor, den Zauberer so. Während einige von ihnen als Waldläufer den Norden Mittelerdes bewohnen, gründen andere das Königreich Gondor. Männer Gondors von Stand – wie Boromir, Faramir und deren Vater Denethor – kennen Gandalf ebenfalls unter dem Namen Mithrandir.

Tharkûn bedeutet in der Sprache der Zwerge „Mann mit Stab“. Es ist nicht vieles über die Zwergensprache bekannt. Im Gegensatz zu den Elbensprachen wurde sie von J. R. R. Tolkien nicht zu Ende ausgearbeitet und findet daher in seinen Werken kaum Verwendung. Die Zwerge aus „Der Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“ nennen den Zauberer Gandalf.

Olórin ist der Name Gandalfs in Valinor. Auch wenn die Bedeutung nicht genau geklärt werden kann, beinhaltet der Name den aus der Elbensprache Quenya stammenden Wortstamm „olos“, was Traum – im Sinne einer Vision oder Fantasie – bedeutet.

Incánus heißt er im Süden. Nur gegenüber Faramir erwähnt Gandalf, dass er auch diesen Namen trägt. Es ist nicht ganz klar, welche Region mit „Süden“ gemeint ist. In der Sprache der Haradrim, ein Volk, das später fast vollständig unter Saurons Einfluss steht, könnte der Name „Nord-Spion“ bedeuten. Eine andere Theorie besagt, dass der Name aus dem „Quenya“ stamme und „Beherrscher des Geistes“ bedeute. Demnach könnte Incánus ein vergessener Name Gandalfs in Gondor sein.

Gandalf ist der wohl bekannteste Name des Zauberers. In der Sprache der Menschen – Westron – bedeutet er „Elbengeschöpf mit einem (Zauber)Stab “. Auch wenn Gandalf kein Elb ist, so ist in Mittelerde bekannt, dass er in enger Verbindung zu ihnen steht, was diesen Namen erklärt.

Mithrandir trägt noch weitere Beinamen. Von Gríma Schlangenzunge – einem Berater König Théodens von Rohan – wird er Sturmkrähe oder Láthspell (altenglisch: Schlechte Botschaft) genannt. In Rohan ist er auch als Gandalf Graurock bekannt. War er lange Zeit stets in Grau gekleidet, kehrt er nach dem Kampf gegen den Balrog von Moria in Weiß wieder. Seither trägt er auch den Namen Weißer Reiter, in bewusstem Gegensatz zu den Nazgûl, den Schwarzen Reitern Saurons.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

Hallo, ich bin Autor und Macher von BedeutungOnline. Bei BedeutungOnline dreht sich alles um Worte und Sprache. Denn wie wir sprechen und worüber wir sprechen, formt wie wir die Welt sehen und was uns wichtig ist. Das darzustellen, begeistert mich und deswegen schreibe ich für dich Beiträge über ausgewählte Worte, die in der deutschen Sprache gesprochen werden. Seit 2004 arbeite ich als Journalist. Ich habe Psychologie und Philosophie mit Schwerpunkt Sprache und Bedeutung studiert. Ich arbeite fast täglich an BedeutungOnline und erstelle laufend für dich neue Beiträge. Mehr über BedeutungOnline.de und mich erfährst du hier.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert