Was bedeutet „Grumpy“ (Grumpyness)? Meme, Bedeutung, Definition, Erklärung

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Das Wort „grumpy“ lässt sich am besten mit mürrisch übersetzen, „Grumpiness“ mit Grantigkeit. Das trifft es im Gebrauch der Umgangssprache am besten, jedoch gibt es durchaus noch schärfere Übersetzungen. Auch Groll, Feindseligkeit oder Kratzbürstigkeit werden im Englischen häufig mit Grumpiness bezeichnet, während das Adjektiv grumpy auch schlecht gelaunt, nörgelig, knurrig, missmutig, barsch oder brüsk bedeuten kann. Die schlechte Laune hat dabei kaum einen erkennbaren Grund. Die betreffende Person wirkt sehr unfreundlich und fühlt sich auch so.

Grumpiness: Bedeutung, Definition, Erklärung

Die professionelle Psychologie befasst sich recht wenig mit der Grumpiness, obgleich diese für die psychische Gesundheit durchaus bedeutsam ist. Mit dem universellen Phänomen hat praktisch jeder Mensch gelegentlich zu kämpfen. Doch der psychische Ausnahmezustand vergeht von allein, wird auf das Wetter zurückgeführt oder darauf, dass jemand „mit dem falschen Bein aufgestanden ist“, und scheint damit nicht sehr bedeutsam zu sein.

Einen psychopathologischen Hintergrund hat er offenkundig nicht, obgleich er doch so sehr die Kommunikation beeinträchtigt. Wenn wir nämlich jemandem über den Weg laufen, der gerade grumpy ist, können wir mit ihm praktisch kein konstruktives Gespräch beginnen. Weil aber der Zustand trotz seiner teils prekären Auswirkungen im Grunde als harmlos gilt, gibt es für ihn weder eine wissenschaftliche Definition noch daraus abgeleitete Maßzahlen, welchen Grad die Grumpiness wohl bei der betreffenden Person aktuell erreicht hat.

Dabei sind durchaus Abstufungen festzustellen. Manchmal ist dieser Mensch noch ansprechbar und rational handlungsfähig, manchmal aber auch nicht mehr, und dann wird es kontraproduktiv und im schlimmsten Fall gefährlich. Im Geschäftsleben könnten dadurch Verhandlungen platzen. Der mürrische Arbeiter auf der Baustelle könnte etwas grundlegend falsch anfassen und damit das Bauwerk beschädigen oder gar einen Unfall verursachen.

Was bedeutet „Grumpy“? Meme, Bedeutung, Definition, Erklärung

Die gängigste Definition von grumpy lautet: Die Person hat schlechte Laune, benimmt sich dementsprechend und kann die Ursache dieser Laune beim besten Willen nicht benennen, was wohlgemerkt nicht bedeutet, dass es keine Ursachen gibt (siehe nächster Abschnitt).

Damit gehört Grumpiness zu unseren Stimmungen, die als längere emotionale Zustände typischerweise von wenigen Minuten über mehrere Stunden bis zu zwei oder drei Tagen andauern können. In einigen Sekunden sind sie jedenfalls nicht vorbei. Solche kurzen Zustände bezeichnet die Psychologie im Gegensatz zur Stimmung als Emotion. Ein weiteres Kennzeichen von Grumpiness, wenngleich mit der genannten Definition verknüpft, ist ihre Mysteriosität.

Das unterscheidet sie von einer begründbaren Missstimmung, deren äußere oder innere Ursache meistens sehr genau zu benennen ist. Weil Grumpiness offenkundig mysteriöse Ursprünge hat, gilt es als ausgemacht, dass Menschen manchmal schon mürrisch aufwachen. Dies sind die formalen Eigenschaften der Grumpiness. Sie ist von ungewisser Herkunft, aber deutlich wahrnehmbar. Ihre Manifestation zeigt sich wiederum in verstärkter Reizbarkeit. Die davon betroffenen Personen sind und wirken genervt, fahren schnell aus der Haut und lassen sich durch Kleinigkeiten frustrieren. Darüber hinaus gibt es den etwas selteneren Fall, dass Grumpiness in Traurigkeit, Schuldgefühle oder Angst übergeht. Diese Emotionen können auch kombiniert auftreten.

Was könnte die Grumpiness verursachen?

Dass die Betroffenen die Ursache ihrer Grantigkeit definitionsgemäß selbst nicht benennen können, bedeutet nicht, dass es keine Ursachen gibt. Diejenigen Psychologen, die sich doch mit dem Thema befasst haben, vermuten als Hauptgrund unerfüllte Bedürfnisse, die in der Regel zwischenmenschlicher Natur sind. So wäre der Fall denkbar, dass ein Mann sehr gestresst ist und etwas Zuspruch von seiner Partnerin erwartet, die aber gestern keine Zeit dafür hatte.

Am nächsten Morgen wacht er recht grumpy auf, denn die nicht erfolgte seelische Entlastung durch ein Partnergespräch hat sich über Nacht angestaut. Dies ist ihm aber möglicherweise (bzw. wahrscheinlich) nicht bewusst, denn dies ist ja die Definition von Grumpiness: Er weiß nicht, warum er in dieser Stimmung ist. Er bleibt also stundenlang weiter gestresst, vielleicht über seinen gesamten Arbeitstag, bis er am nächsten Nachmittag endlich mit seiner Frau reden kann.

Wenn Psychologen noch etwas tiefer nach den Ursachen dieser Stimmung bohren, stoßen sie oft auf unrealistische Erwartungen. Diese sind natürlich dafür prädestiniert, permanent nicht erfüllt zu werden. Daraus kann ein chronischer Frust entstehen, der zu Anfällen von Grumpiness führt. Unrealistisch hohe Erwartungen können in uns sehr alt sein. Wir denken schon nicht mehr darüber nach und aktualisieren sie dementsprechend auch nicht. Damit bleiben sie erhalten und müssen uns frustrieren.

Was lässt sich gegen Grumpiness unternehmen?

Wer auffällig oft grumpy ist und damit sein soziales Leben sabotiert, das zu großen Teilen sein berufliches und familiäres Leben ist, sollte etwas dagegen unternehmen. Folgende Therapieansätze bieten sich an:

#1 Terminierung der eigenen Erwartungen: Es kann hilfreich sein, einen halbjährlichen Termin in den Kalender einzutragen, an dem diese Person ihre eigenen Erwartungen hinterfragt. Sogar ein jährlicher Termin könnte genügen, denn solche Erwartungen ändern sich vielleicht im Jahrestakt oder noch seltener. Wenn sie übertrieben hoch sind, wäre zu überprüfen, ob man sie in den vergangenen sechs bis 12 Monaten ändern und an die Realität anpassen konnte. Je besser dies gelingt, desto seltener dürften wir grumpy aufwachen.

#2 Selbstgespräche überprüfen: Psychologen empfehlen durchaus Selbstgespräche. Allerdings kommt es darauf an, was wir zu uns selbst sprechen. Manche Menschen sind sich selbst gegenüber übertrieben kritisch. Selbstkritik ist nicht per se schlecht und allemal besser als Selbstüberschätzung, doch wer ständig mit seinen noch so kleinen Fehlern hadert, muss sich nicht wundern, dass ihn das grumpy macht. Das eigentliche Problem dabei ist, dass negative Selbstgespräche zur schlechten Gewohnheit werden können. Sie entstehen dann quasi automatisiert und auch unbewusst. Die Person versetzt sich in Grumpiness, ohne es zu merken.

#3 Beobachtung: Wenn Grumpiness ein psychopathologischer Zustand wäre, als den ihn ja die Psychologie momentan noch nicht anerkennen will, würde man ihr Auftreten quantifizieren. Betroffene müssen nicht auf die Erkenntnisse der Psychologie warten und können zur Selbsttherapie schreiten: Sie sollten aufschreiben, wie oft ihnen dieser Zustand passiert und wie lange er andauert. Verkürzen sich die Intervalle und verlängert sich die Dauer? Dann scheint mit dem eigenen Leben etwas grundlegend nicht zu stimmen. Vielleicht ist es an der Zeit, den Punkt #1 sehr gründlich zu bearbeiten (auch in kürzeren Zeitabständen). Noch ein Punkt ist wichtig: Hat die Grumpiness handfeste Auswirkungen auf das eigene Leben? Entstehen Schäden? Dann müsste die Therapie forciert werden. Vielleicht hilft doch der Gang zu einer Psychologin.

Fazit

Auch wenn die Psychologie es nicht wahrhaben will: Es ist ganz und gar nicht unbedenklich, wenn wir häufiger grumpy sind. Dagegen lässt sich aber etwas unternehmen.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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