Warum weiß Google, wo ich bin? Erklärung

Warum weiß Google, wo ich bin, Erklärung


Ganz gleich ob es sich um ein iPhone oder Android-Gerät handelt, die Smartphones ermitteln mit verschiedenen Mitteln den Standort ihrer Nutzer und übertragen diese Daten an die Internetkonzerne (GAFA).

Standortdaten: Darum weiß Google, wo ich bin

Standortdaten sind ortsbezogene Informationen. Smartphones erheben diese Daten und nutzen sie, um verschiedene Dienste anzubieten.
Wenn der Standortverlauf in Google Maps aktiviert ist, sendet das Smartphone GPS-Standortdaten und Geschwindigkeitsdaten in bestimmten Zeitabschnitten an Google. Mit diesen Daten wird eine Echtzeit-Verkehrsdatenbank aufgebaut, die den Verkehrsfluss, Staus und Verkehrsunfälle auf der aktuell benutzten Strecke in der App Google Maps anzeigt. Permanent wird die Datenbank nach alternativen Strecken abgesucht, um dem Benutzer die optimale Route zu seinem Zielort anzuzeigen.

Standortdaten können mit Freunden geteilt werden, um sich bei einem Treffen leichter zu finden oder sie zeigen an, welche Strecke beim Lauftraining zurückgelegt wurde. Im Marketing wird der genaue Standort benötigt, um Werbung für Dienste in der Nähe des Nutzers anzuzeigen.

Smartphone: Wie werden die Standortdaten ermittelt?

Die Standortdaten werden auf verschiedene Weise ermittelt: über GPS, das Mobilfunknetz und über die Bluetooth- oder WLAN-Verbindung.
Das Smartphone hat den Standort des Nutzers über das Mobilfunknetz ermittelt, falls auf der Karte von Google Maps der blaue Punkt einen Durchmesser von ein paar hundert Metern oder sogar Kilometern hat. Es gibt in diesem Fall nur den Standpunkt der Antenne wieder, in dessen Zelle der Nutzer sich befindet. Die Position des Smartphone-Nutzers befindet sich irgendwo in diesem blauen Kreis.

Zeigt die App um den um den blauen Punkt eine Fläche von ungefähr sechzig Meter Durchmesser, wurde zur Ermittlung des Standorts ein WLAN-Netz in der Nähe benutzt, dessen genaue Position Google bekannt ist.

Erst wenn nur ein blauer Punkt zu sehen ist, kann der Nutzer davon ausgehen, dass es sich um den Standort handelt, der per GPS bestimmt wurde. GPS, das Global Positioning System kann private Nutzer bis auf einige Meter genau orten. Der GPS-Empfänger bekommt Signale von vier oder mehr Satelliten, zu denen Sichtkontakt bestehen muss, um die Position des Nutzers verlässlich zu bestimmen. In Häuserschluchten, bei Regen oder in felsigem Wald funktioniert die Ortung über GPS schlechter.
In Innenräumen, wie Einkaufszentren oder Lagerhallen komm Bluetooth zum Einsatz. Mit der Peilungsfunktion von Bluetooth wurden Bluetooth-Näherungslösungen und Ortungssysteme entwickelt. Dadurch kann die Position des Nutzers zentimetergenau erfasst werden. Bluetooth-Geräte können einander in ihrer unmittelbaren Umgebung finden und die Entfernung ermitteln.

Standort geheim halten: Google soll nicht wissen, wo ich bin

Wer nicht mit einem Google-Account angemeldet ist oder den Standortverlauf in den Optionen ausschaltet, kann trotzdem von Google ermittelt werden. Selbst wenn auf dem Gerät und in jeder App die Standortdaten desaktiviert sind, können einzelne Apps diese Einstellungen immer noch umgehen und so die Position des Geräts und seines Nutzers übermitteln. Standortdaten sind im Marketingbereich wertvoll und sehr begehrt. Nicht nur Google möchte wissen, wo die Nutzer sich befinden, sondern auch viele andere Anbieter, die die Standortdaten ihrer Nutzer unauffällig mit meist kostenlosen Spiele-Apps herausfinden möchten.
Eine Deaktivierung der Bewegungsabläufe stoppt nur die Speicherung, nicht die Standortübertragung. Mit jeder Desaktivierung sei es auf dem Smartphone oder in den Apps, wird der Nutzer unsichtbarer für Google. Komplett unauffindbar wird er allerdings nicht.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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