„Metrosexuell“ ist eine Bezeichnung für reiche und erfolgreiche Großstadt-Männer, die der femininen Seite ihrer Persönlichkeit Ausdruck gewähren. Die Metrosexualität äußert sich z.B. in extravaganten Frisuren, dem Tragen von Accessoires, sehr gepfegten Füßen (Pediküre) und Händen (Maniküre), einer gepflegten reinen Haut, sowie durch teure, extravagante Kleidung und dem Verwenden von Kosmetik und Parfum.
Metrosexuelle sind explizite Zielgruppe von Mode- und Kosmetikunternehmen. Ihnen wird nachgesagt, dass sie ungewöhnlich viel Aufwand und Zeit in ihr Aussehen, ihre Kleidung, ihre Frisuren und ihren Bart investieren. Sie rasieren sich die Brusthaare und verwenden viele Pflegeprodukte.
Ein bekannter Vertreter ist David Beckham. Weitere Metrosexuelle sind: Brad Pitt, George Clooney, Robbie Williams, Ian Thorpe
Der Ausdruck „metrosexuell“ stand 2004 das erstmal im Rechtschreibduden.
Ein Gegenentwurf zum Metrosexuellen ist der Spornosexuelle / Sporno.
Sind Metrosexuelle homosexuell?
Durch Eigenschaften und Verhaltensweisen, die traditionell bisher Frauen zugeordnet wurden, entsteht der Eindruck, dass Metrosexuelle homosexuell seien. Damit spielen Metrosexuelle bewusst auf gängige Klischee über männliche Sexualität an. Jedoch steht bei Metrosexuellen die sexuelle Orientierung nicht im Vordergrund. Metrosexualität ist keine Sexualpräferenz. Der Begriff „Metrosexuell“ steht weniger für eine sexuelle Ausrichtung, als für einen extravaganten Lebensstil.
Metrosexuelle verfolgen ein Männerbild, dass fernab des traditionellen Männerbildes ist. Sie sind ein Gegenentwurf zum Mann, der erfolgsorientiert ist, seine Femininität ablehnt, Emotionen unterdrückt, eigenverantwortlich, stark, aggressiv und ablehnend gegenüber Homosexuellen ist.
Was bedeutet metrosexuell genau?
„Metrosexuell“ setzt sich aus den Worten „Metropolitan“ und „Heterosexuell“ zusammen. „Metropolitan“ leitet sich vom Wort „Metropole“ ab und bezeichnet Menschen, die im politischen, sozialen, kulturellen und wirtschaftlichem Zentrum eines Landes oder einer Region leben. In Deutschland werden diese auch als Großstädter bezeichnet.
Jedoch bedeutet „Metro“ auch „Mutter“. So ist die Metropole, die Mutterstadt. Damit erhält der Ausdruck „Metrosexuell“ eine ganz andere Bedeutung, nämlich: Muttersexuell. Er erinnert damit stark an den Ödipuskomplex und die Odipale Phase.
Wo kommt der Begriff „metrosexuell“ her?
Der britische Journalist Mark Simpson publizierte den Begriff erstmals 1994. In einem Artikel, der im November 1994 im „The Indepent“ erschien, schrieb er, dass der metrosexuelle Mann sich durch viel Einkommen und dem Leben und/oder in einer Stadt auszeichne. Dieser junge Mann sei einer der vielversprechenden Konsumeten der Dekade, da bewusst und gezielt shoppen Geld, sowie viel Geld in sein Aussehen investiert. Damit wollte Simpson eigentlich Kritik am konsum-orientierten Leben üben.
Im Jahr 2002 veröffentlichte Simpson auf Salon.com einen weiteren Artikel zum Thema „Metrosexualität“. Hier bezeichnete er explizit David Beckham als einen der größeren Metrosexuellen in Großbritannien. Was ein Metrosexueller ist, erläuterte er wie folgt, Metrosexuelle sind reiche Männer, die in Großstädten leben und sich die besten Produkte, Clubs, Sportstudios und Friseure leisten wollen. Sie können schwul, hetero oder bisexuell sein, was unwichtig ist, da der Metrosexuelle sich und seine Äußeres am meisten liebt.
2003 berichteten weitere Medien über Metrosexuelle und verbreiteten so den Begriff.