Die Hyänen (lateinischer Name Hyaenidae) gehören zu den Säugetieren und innerhalb dieser Gattung zur Gruppe der Raubtiere. Es gibt nach der Klassifizierung bei den heute noch lebenden Hyänen zwei Unterfamilien. Zur ersten Unterfamilie ,den Eigentlichen Hyänen, gehören die Tüpfelhyänen, die Streifenhyänen und die Schabrakenhyänen. Die andere Unterfamilie bilden die Erdwölfe (lateinisch proteles cristatus).
Sind Hyänen nun eigentlich eher Katzen oder Hunde?
Obwohl sie äußerlich eher etwas Hundeartiges haben und die eine Unterfamilie tatsächlich auch als Erdhund bezeichnet wird, werden die Hyänen den Katzenartigen (feliformia) zugeordnet. Diese Zuordnung erfolgte in erster Linie durch die spezielle Schädelform der Hyänen. Er weist außerdem eine ganz spezielle Form der Paukenhöhle, eines Teiles des inneren Ohres auf, die bei den Katzen und den anderen Katzenartigen vorkommt, bei den Hunden und den anderen Hundeartigen aber nicht. Lange Zeit waren sich die Forscher aber nicht darüber einig, ob die Hyänen ein eigenständiger früher Seitenzweig der Katzenartigen sind, der sich vor Millionen Jahren abspaltete, oder ob sie Nachkommen der frühen Katzen oder der Mangusten sind, mit denen sie ebenfalls genetische Ähnlichkeiten haben. Heute ist durch Molekularuntersuchungen geklärt, dass die Hyänen nicht direkte Nachkommen frühgeschichtlicher Katzenarten sind, aber beide gemeinsame Vorfahren haben. Die nächsten heute noch lebenden Verwandten der Hyänen sind deshalb auch nicht die Katzen sondern die Mangusten (Herpestidae) und die sogenannten Madagassischen Raubtiere (Eupleridae), zu denen neben den Madagaskar-Mangusten auch verschiedene Mungoarten, sowie die Fossa und die Fanaloka gehören. Etwas weiter als mit den Mangusten und Madagassischen Raubtieren sind die Hyänen mit den Schleichkatzen (Viverridae) verwandt. Eine noch weiter entfernte Verwandtschaft besteht zu den echten Katzen, den Pardelrollern oder Parderkatzen und den Linsangs, die lange zu den Schleichkatzen gezählt wurden, aber ebenfalls eine eigene Art der Katzenartigen darstellen.
Hyänen: Der Erdwolf, einzig lebender Vertreter der Gattung Proteles
Erdwölfe sind die kleinste aller heute noch existierenden Hyänenarten und unterscheiden sich von den anderen drei noch lebenden Arten hinsichtlich ihrer Größe, ihres Gewichtes und ihrer Nahrung ganz erheblich. Sie werden ausgewachsen nur bis 40 bis 50 cm hoch und 8 bis 14 Kilo schwer. Dagegen erreicht zum Beispiel die Tüpfelhyäne eine Größe von über 80 cm und ein Gewicht um die 60 bis maximal 80 Kilo. Während die anderen Hyänenarten ganz überwiegend Fleisch-und Aasfresser sind und mit ihrem überaus kräftigen Gebiss perfekt selbst große Knochen knacken und große Fleischteile in Stücke zerreißen können, ernähren sich die Erdwölfe überwiegend von einer bestimmten Termitenart. Ihre schmale längliche Kopfform und ihr nur schwach entwickeltes Gebiss sind an diese Nahrung perfekt angepasst. Lange Zeit glaubte die Wissenschaft aufgrund der deutlichen Unterschiede zu den Eigentlichen Hyänen, dass die Erdwölfe eine eigene Familie der Katzenartigen darstellen würden. Aber diese Aufteilung hat sich nach weiteren molekularischen taxonomischen Forschungen nicht halten lassen. Die Abstammung aller heute lebenden vier Arten von Hyänen von einer gemeinsamen Ur-Hyänenart, gilt inzwischen als bewiesen.
Die Aufspaltung der Katzenartigen in die Unterarten Hyänen und Mangusten/Madagassische Raubtiere liegt geschätzt 29 bis 30 Millionen Jahre zurück, die Aufspaltung der Hyaenidae in die Unterfamilien der Eigentlichen Hyänen und der Erdwölfe vollzog sich wahrscheinlich vor etwa 10 Millionen Jahren.