Yin und Yang einfach erklärt: Bedeutung, Definition, Erklärung

Yin und Yang einfach erklärt, Bedeutung, Definition, Erklärung


Yin und Yang sind zwei Symbole aus der fernöstlichen Philosophie, die davon ausgeht, dass alles auf der Welt aus zwei Gegensätzen besteht, die sich ergänzen und zusammen ein ganzes ergeben. Als Beispiele führt sie Phänome wie den Sommer im Vergleich zum Winter, die Nacht zum Tag oder die Ebbe zur Flut an. Nur wenn beide Teile zusammenwirken, ist die Welt nach dieser Lehre im Gleichgewicht und kann fehlerlos funktionieren.

Yin und Yang einfach erklärt: Bedeutung, Definition, Erklärung

Die Theorie vergleicht Ying mit dem weiblichen Teil einer Beziehung. Es steht für alles dunkele, kalte, nasse, ruhige und passive. Würde man Yin einer Jahreszeit zuordnen, so stände es für den Winter. Yang als der andere Teil steht dabei für alles helle, warme, trockene und aktive. Man ordnet es dem männlichen Teil eines Ganzen zu. Im Vergleich mit einer Jahreszeit stände Yang für den Sommer.

Die Theorie von Yin und Yang entstammt dem chinesischen „Buch der Wandlungen“. Hier taucht das Ying unter dem Begriff „Yijing“ auf.

Grundlegender religiöser beziehungsweise philosophischer Kontext ist der Taoismus/Daoismus. Die genaue Bedeutung von Yin und Yang zu definieren ist schwierig, da diese aufgrund einer langen Geschichte und unterschiedlichen Deutungskontexten unterschiedlich ausfiel. Als Grundgerüst bestehen bleibt aber die Bedeutung von Yin und Yang als zwei zusammengehörige Gegenteile eines Großen und Ganzen.

Die Symbolkraft von Yin und Yang: Bedeutung, Erklärung

Das Symbol für Yin und Yang nennt sich „Taijitu“, was wörtlich „Symbol des Höchsten, des Ultimativen“ bedeutet.
Es besteht aus einem Kreis, welchen eine S-förmige Linie in einen schwarzen (Ying) und einen weißen Teil (Yang) trennt. Beide Seiten enthalten zusätzlich einen Punkt in der Farbe des jeweils anderen Feldes, der für den im jeweiligen Bereich immer enthaltenen Gegenpol steht. Die beiden Hälften verdeutlichen die beiden Gegensätze, die zusammen unsere Welt ergeben. Das Zeichen verkörpert zudem eine immerwährende Bewegung und verdeutlicht damit die Wahrheit, dass es keinen Anfang und kein Ende gibt, sondern sich alles in einem immerwährenden Fluss befindet. Ähnliche Zeichen benutzten bereits die Kelten, Römer und Etrusker.

So kann man das Zeichen in der keltischen Kunst als Motiv zweier verschränkter Kommata, welche um die eigene Achse kreisen, bis ins späte fünfte Jahrhundert vor Christus zurückverfolgen. Jedoch tritt das Zeichen in der keltischen Kunst meist nicht alleine auf. Vielmehr ist es Teil größerer Blumen- oder Tiermuster, in denen Yin und Yang als wirbelnde Blätter auftreten. Der abstraktere Stil des Zeichens entwickelte sich erst im dritten Jahrhundert nach Christus und tritt dann auch als Einzelmotiv auf den verschiedensten Gegenständen des täglichen Bedarfs auf. Bei den Etruskern tritt das Zeichen ab dem vierten Jahrhundert nach Christus auf und zierte später bei den Römern zahlreiche Wappen und andere Kriegsgegenstände.

Die Menschen der heutigen Zeit benutzen das Zeichen von Yin und Yang gerne als Tattoo sowie an Armbändern und Ketten. Sie drucken es auf T-Shirts und auf Wandgemälde. Liebespaare gebrauchen es als Zeichen der Liebe, mit dem sie verdeutlichen, dass sie beide unterschiedliche Teile ihrer Beziehung miteinander sind und sie damit untrennbar zusammengehören. Damit ist es zu einem Modeartikel geworden, bei dem die Verwender über die ursprüngliche Bedeutung des Zeichens oft nicht mehr Bescheid wissen.

Ying und Yang im Ungleichgewicht und ihre Bedeutung für das persönliche Leben

Stehen Yin und Yang nicht im Gleichgewicht zueinander, resultieren daraus Probleme, welche sich auf persönlicher Ebene durch Krankheiten und innerer Unzufriedenheit sowie auf gesamtgesellschaftlicher Ebene durch wirtschaftliche Misserfolge, Kriege und andere Katastrophen äußern können. Erst wenn die richtige Beziehung zwischen Yin und Yang wieder hergestellt ist, ist die Grundlage für das innerliche Wohlbefinden und das reibungslose Funktionieren der Gesellschaft gegeben.

Überwiegt der Anteil von Yin in unserem Leben, führt dieser Zustand zu einer vermehrten Ansammlung von Feuchtigkeit im Körper, die sich nach der Theorie durch Verschleimungen und Erschöpfungszustände äußert. Ebenso treten Hitzewallungen, Unruhe und Schlafstörungen auf. Zu viel Yang dagegen erzeugt psychische Aggressivität und führt zu unkontrollierten Gefühlsausbrüchen, die sich auf körperlicher Ebene durch großen Durst, eine rote Gesichtshaut sowie Entzündungen manifestieren. Und die Folgen gehen weit über die Gesundheit hinaus. So sind nach der altchinesischen Lehre missglückte Liebesbeziehungen, gescheiterte Karrieren, Geldknappheit und vieles mehr Folgen eines Ungleichgewichts der sich ausgleichenden Kräfte.

Was für den einzelnen Menschen gilt, gilt in der Theorie ebenso bezogen auf die gesamte Gesellschaft. Die Beziehung der beiden Kräfte in der heutigen Zeit entspricht dabei einem starken Überschuss an Yang-Kräften. Alles ist laut, schnell und auf Effektivität ausgelegt. Es fehlt der ruhige, besonnene und weibliche Ausgleich als Yin. Nachweislich resultieren daraus ein stressiger Lebensstil und eine ungesunde Ernährung, die wiederum zu Unwohlsein und verschiedenen Krankheiten führen.

Yin und Yang angewandt in der Medizin

Die traditionelle chinesische Medizin wendet das Prinzip von Yin und Yang praktisch unter dem Begriff „TCM“ an. Dabei ordnet sie die Organe nach ihren Funktionen in aktive und passive Teile des Körpers ein. Yin steht für das Herz, die Leber und die Lunge.
Magen, Darm und Blase entsprechen Yang. Durch das Prinzip der Abwechslung und gegenseitigen Bestärkung sieht sie ihr Ziel darin, die Aktivitäten der einzelnen Organe bestmöglich aufeinander abzustimmen.

Ein bekanntes und effektives, in der westlichen Welt angewandtes Mittel, um Gleichgewicht im eigenen Leben herzustellen, ist Yoga. Beim Yin Yoga geht es dabei darum, loszulassen und zu entspannen. Mithilfe von Decken, Kissen und dem Herbeiführen einer körperlichen Ruheposition helfen Therapeuten den Anwendern eine entspannte Lage herbeizuführen, in der diese dann bis zu 20 Minuten verharren. Das Prinzip wird bei vielen verschiedenen und akzeptierten Behandlungseinrichtungen angewandt und soll zu einer Verbesserung des körperlichen Wohlbefindens führen. Auch in die Ernährung wird der Grundsatz von Yin und Yang einbezogen, indem beispielsweise im Sommer oder bei Fieber eine hohe Körpertemperatur durch kühlende Nahrungsmittel ausgeglichen wird.

Im persönlichen Leben trägt nach der Lehre ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Yin und Yang in vielfacher Hinsicht zum persönlichen Erfolg bei. Damit dieser sich entfalten kann, ist es wichtig, das Prinzip der Ausgewogenheit ins persönliche Leben einzubeziehen. Dies kann geschehen, indem für einen optimalen Ausgleich zwischen Ruhe und Anstrengung, Sitzen und Stehen, Bewegung und körperlicher Entspannung gesorgt wird. Eine wichtige Rolle spielen außerdem eine ausgewogene Ernährung und auch die Einrichtung der eigenen Wohnung kann nach der altchinesischen Weisheit zum Wohlbefinden beitragen. Mit der allgemeinen Harmonielehre und damit, wie man die Prinzipien der persönlich am effektivsten umsetzen kann, beschäftigen sich die Lehren des Feng Shui.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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