Bezeichnung für Schutz-Bereiche einer Veranstaltung oder eines Festivals, in die Frauen oder Mädchen gehen sollen, wenn sie sich bedrängt fühlen, Hilfe brauchen oder belästigt werden. Diese Schutzbereiche werden von Sicherheitspersonal bewacht und Frauen können psychologische Betreuung sowie Beratung erhalten.
Die Idee einer Frauen-Schutzzone ist nicht neu. Seit 2003 wird auf dem Münchner Oktoberfest ein „Security Point“ für Mädchen und Frauen von der Aktion „Sichere Wiesn“ betrieben. (2017 suchten 254 Frauen und Mädchen dort Hilfe.)
Frauenschutzzone auf der Festmeile am Brandenburger Tor 2017
Die erstmalige Errichtung einer Frauen-Schutzzone auf der Silvester-Festmeile 2017 am Brandenburger Tor sorgte für deutschlandweite Diskussionen.
Es wurde bekannt, dass die Schutzzone eingerichtet wurde, damit Übergriffe wie zu Silvester in Köln Ende 2015 durch Asylbewerber und Menschen mit Migrationshintergrund nicht auch in Berlin in dem Ausmaß wie in Köln stattfinden. Die Berliner Polizei riet den Veranstaltern zu diesem Schritt.
2016 gab es auf der Festmeile am Brandenburger Tor 14 Anzeigen wegen sexueller Straftaten, zwei wegen Vergewältigung oder schwerer Nötigung. Nach der Kölner Silvesternacht 2015/2016 gab es mehr als 1200 Anzeigen.
Betroffene Frauen sollen in die Schutzzone kommen, wenn sie sich bedroht, belästigt oder bedrängt fühlen. Vor einem weißen Zelt sind Sicherheits-Mitarbeiter positioniert. Im Zelt erfolgt psychologische Betreuung durch geschultes Personal, unter anderem vom DRK.
Auf Twitter wird der Hashtag #FrauenSchutzzone verwendet, um über die Schutzzone zu reden.
Reaktionen
Der Vorsitzende der deutschen Polizeigewerkschaft Rainer Wendt sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, dass eine Frauenschutz-Zone „eine verheerende Botschaft“ sende. „Damit sagt man, dass es Zonen der Sicherheit und Zonen der Unsicherheit gibt.“ Das sei „das Ende von Gleichberechtigung, Freizügigkeit und Selbstbestimmtheit“.
Die Vorsitzende der Jungen Union Hamburg, Antonia Niecke, kritisierte die Einrichtung der Schutzzonen: „Das Signal, was von der Einrichtung der Schutzzonen ausgeht, ist fatal.“ Diese Maßnahme zeige, dass die Veranstalter mit sexuellen Übergriffen rechnen. Die Einrichtung dieser Schutzzone zeige aber auch, dass versucht wird, „Ängste und Gefahren von Frauen ernst zu nehmen.“
Variante: Frauenschutzzone, Frauenschutzzelte, Männer-Sperrzone