Was sind Pferdemädchen? Erklärung, Bedeutung, Definition

Was sind Pferdemädchen, Erklärung, Bedeutung, Definition


Als Pferdemädchen werden junge Mädchen bezeichnet, die eine besondere Verbindung zu einem Pferd pflegen, viel Zeit mit diesem Tier verbringen und sich leidenschaftlich für Pferde interessieren. Pferdemädchen begeistern sich in besonderer Weise für das Reiten. Sie betreiben es entweder als Hobby oder als Sport.

Was sind Pferdemädchen? Eigenschaften, Klischees

Der Begriff Pferdemädchen wird in der Regel als eine Zuschreibung von außen verwendet, das heißt, Menschen, die nicht Pferdemädchen sind, bezeichnen Mädchen, die eine innige Beziehung oder freundschaftliche Liebe zu einem Pferd haben als solche. Viele dieser Beschreibungen nutzen Stereotype, die ein mythisches Bild von Pferdemädchen als vernarrt, verträumt und abgehoben von der realen Welt zeichnen.

Ein zentrales Klischee über Pferdemädchen ist ein angenommener Reichtum. Da Kauf, Haltung und Pflege eines Pferdes kostenintensiv sind, gelten Pferdemädchen als reich bzw. müssen in der Vorstellung vieler Menschen Eltern mit hohem Einkommen haben.

Was sind Pferdemädchen? Darstellungen, Medien

Das mythische Bild von Pferdemädchen ergibt sich hauptsächlich aus Medien, die junge Mädchen darstellen, die sich mit Pferden und dem Reiten von Pferden beschäftigen. Die 1974 in Deutschland ausgestrahlte britische Fernsehserie Black Beauty handelt von dem jungen Mädchen Vicky, das ein krankes Gebrauchspferd gesund pflegt und mit diesem Abenteuer erlebt.

Die Pferdezeitschrift Wendy, die erstmals 1986 in Deutschland erschienen ist, beinhaltet Comics, in denen die Titelfigur Wendy Thorsteeg als junges Mädchen viele Abenteuer mit ihren zahlreichen Pferden durchmacht. Über Wendy gibt es mittlerweile Bücher, Hörspiele und Filme.

In jüngerer Zeit ist das klischeehafte Pferdemädchen vor allem durch die Buch- und Filmreihe Ostwind bekannt geworden. Darin freundet sich die vierzehnjährige Mika auf dem Pferdehof ihrer Großmutter mit dem als nicht zähmbar und gefährlich geltenden Hengst Ostwind an. Als klischeehaft gilt Mikas Verwandlung von einem Mädchen ohne Erfahrung mit Pferden zu einer guten Reiterin innerhalb von nur wenigen Wochen.

Was sind Pferdemädchen? Realität, Hobby

In der Realität handelt es sich bei der sogenannten Pferdeliebe um ein praktiziertes Hobby, das im Falle des Reitsports auch zum Beruf werden kann. Pferdemädchen unterscheiden sich in diesem Sinn nicht von anderen Menschen, die ein bestimmtes Hobby wie Fußball, Tanzen oder Klavierspielen ausüben.

Ein Pferd jedoch ist ein Lebewesen mit Bedürfnissen, die erfüllt werden müssen. Pferde benötigen Futter, Pflege und Zuneigung. Dies erfordert von Pferdemädchen tatkräftige Mitarbeit auf Pferdehöfen. Zum realen Leben von solchen Mädchen gehört deshalb auch die Stallarbeit.

Reiterhöfe haben darüber hinaus häufig auch eine pädagogische Komponente. Im Umgang mit Pferden sollen junge Mädchen lernen, Verantwortung zu übernehmen und etwas über das Zusammenspiel zwischen Mensch und Natur erfahren. So ist es zum Beispiel möglich, auf vielen Reiterhöfen ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) zu absolvieren. Die Einkommensstruktur der Eltern spielt dabei eine weitaus geringere Rolle als vielfach angenommen.

Was sind Pferdemädchen? Pferdefrauen, Männer

Zur klischeehaften Darstellung von Pferdemädchen gehört die Ansicht, dass Mädchen aus der Pferdeliebe herauswachsen, wenn sie erwachsen werden und sich dann wieder um das reale Leben, Beziehungen zu Männern und die Gründung einer Familie kümmern. Tatsächlich beschäftigen sich viele Mädchen auch als erwachsene Frauen oft ein Leben lang mit Pferden, üben Reitsport aus oder arbeiten auf Reiterhöfen, ohne dabei andere Aspekte des Lebens zu vernachlässigen.

Vielfach vergessen wird, dass Reitsport nicht nur eine weibliche Domäne ist. Vielmehr wird im Reitsport nicht zwischen den Geschlechtern unterschieden. Das heißt, Frauen und Männer nehmen an denselben Wettbewerben teil. Ungefähr ein Fünftel aller Reitsportler sind Männer.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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