Bei dem Begriff „Skimpflation“ handelt es sich um eine vergleichsweise recht junge Wortschöpfung, die in der Wirtschaft sowie unter Verbrauchern diskutiert wird. Konkret bedeutet Skimpflation, dass Unternehmen an Zutaten sparen und die Qualität von Produkten herabsetzen. Dabei bleibt der Produktpreis entweder gleich oder steigert sich im schlimmsten Fall sogar. Daraus resultiert für den Verbraucher ein nachteiliger Effekt, da dieser für das gleiche Geld nicht mehr dieselbe Qualität bekommt.
Beispiel: In der Marzipan-Schokolade wird der Marzipan-Anteil reduziert. Im Eis wird Sahne durch billiges Kokosfett ersetzt.
Beim Wort „Skimpflation“ selbst handelt es sich jedoch um keinen Fachtermina. Eher handelt es sich dabei um ein Kunstwort, welches dem Begriffe „Shrinkflation“ nachempfunden ist. Um das Wort „Skimpflation“ etwas detaillierter zu erklären und potenzielle Ursachen und Auswirkungen von Skimpflation auf den Verbraucher zu nennen, soll der nun folgende Artikel tiefgehender Informationen liefern.
Was ist Skimpflation? Bedeutung, Definition, Erklärung
Das Wort „Skimpflation“ beschreibt ein Phänomen der Wirtschaft, in der Unternehmen die Qualität ihrer Produkte absichtlich herabsetzen, um Kosten einzusparen. Die Produktpreise bleiben häufig gleich oder steigen sogar. Von Skimpflation betroffen sind in der Regel Waren. Das Wort selbst stellt eine Zusammensetzung der beiden englischen Begriffe „to skimp“ (deutsche: „knausern“) sowie „inflation“ (deutsche: „Inflation“) dar. Indem Unternehmen also an ihren Produkten knausern (hier an der Qualität), geschieht gleichzeitig eine Entwertung für den Kunden. Jene kann sich insofern äußern, als der Kunde für das gleiche Geld fortan weniger Qualität erhält.
Als Beispiele für Skimpflation können zum Beispiel der Wegfall bestimmter Gütesiegel genannt werden. Auch der tatsächliche Proteingehalt von Proteinpulvern kann unter Skimpflation fallen. Im Grunde genommen geschieht Skimpflation überall dort, wo entweder Bestandteile des jeweiligen Produkts gegen minderwertigere ausgetauscht werden oder Qualitätskontrollen reduziert werden (und damit auch potenziell Gütesiegel wegfallen).
Ursachen von Skimpflation
Einer Skimpflation können verschiedene Ursachen zugrunde liegen. Dabei kann es sich zum Beispiel um einen erhöhten Kostendruck auf Unternehmen oder aber um einen veränderten Wettbewerbsdruck handeln. Weiterhin kommen aber auch geänderte Konsumentenverhalten sowie Regulierungen von politischer Seite infrage. In den nun folgenden Unterabschnitten sollen daher einmal die häufigsten Ursachen von Skimpflation näher thematisiert werden.
Erhöhter Kostendruck auf Unternehmen
Viele Unternehmen erfahren gerade in Zeiten hoher Inflationsraten oder wirtschaftlich schwierigen Phasen einen gesteigerten Kostendruck. Infolgedessen sind Unternehmen dann einerseits dazu bestrebt, ihre Kosten zu reduzieren und andererseits ihre Gewinne zu maximieren. In der Umsetzung bedeutet dies, dass billigere Materialien sowie Rohstoffe von niedrigerer Qualität für die Herstellung von Produkten eingesetzt werden. Bei Dienstleistungen wird eher an der Ausstattung der Mitarbeiter oder deren Ausbildung gespart, sodass man auch im Dienstleistungsbereich von einer Skimpflation sprechen kann.
Ebenfalls eine mögliche Ursache im Bereich des erhöhten Kostendrucks können aber auch steigende Rohstoffpreise oder Rohstoffknappheit sein. Unternehmen sehen sich dann dazu gezwungen, die Qualität ihrer Produkte herabzusetzen, um trotzdem wettbewerbsfähig oder überhaupt marktfähig zu bleiben.
Harter Wettbewerb
Speziell bei einem harten Wettbewerb um Marktanteile können Unternehmen dazu gezwungen sein, an der Qualität ihrer Produkte zu sparen. Das kommt vor allem im Niedrigpreisbereich oft zum Tragen. Denn bei niedrigpreisigen Produkten zählt für den Verbraucher in erster Linie häufig nicht die Qualität, sondern der Preis des jeweiligen Produkts. Um hier mit der Konkurrenz mitzuhalten oder diese sogar zu übertreffen, sparen Unternehmen dann häufig an der Produktqualität, am Produktdesign sowie an der Produktzusammensetzung. Auf diese Weise können Unternehmen dann trotzdem die Preise ihrer Produkte senken und sich weitere Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz sichern.
Geändertes Nachfragerverhalten
Ein harter Wettbewerb kann aber nicht nur durch eine starke Konkurrenz bedingt sein, sondern kann sich dieser auch aufgrund von einer geänderten Nachfragesituation entwickeln. Konkret können Kunden fortan eher auf den Preis der Produkte, anstatt auf deren Qualität bedacht sein. Für Unternehmen heißt es dann, sich auf die geänderten Nachfrageanforderungen einzustellen und die Preise ihrer Produkte zu senken, ohne dass diese damit zu einem Verlustgeschäft für die Unternehmen werden.
Regulierungen
Zu guter Letzt können aber auch politische Entscheidungen sowie staatliche Regulierungen dazu führen, dass Unternehmen an der Qualität ihrer Produkte sparen müssen. Dabei kann es sich zum Beispiel um gestiegene Mindestlöhne, höhere Steuerauflagen sowie politische Unsicherheiten, Sanktionen und Handelskonflikte handeln. Diese können allesamt im erheblichen Maß auf die Produktpreise und deren Qualität Einfluss haben. Unternehmen müssen auch in solchen Situationen reagieren und entsprechend Anpassungen vornehmen.
Auswirkungen von Skimpflation für den Verbraucher
Wie eine Inflation oder Stagflation, so hat auch eine Skimpflation negative Auswirkungen auf den Verbraucher. Denn diese führt dazu, dass diese minderwertigeren Produkte oder Dienstleistungen erhält und dafür den gleichen Preis wie vorher bezahlen muss oder stellenweise sogar noch mehr. Damit können eine steigende Unzufriedenheit und Enttäuschung beim Verbraucher einhergehen. Da Skimpflation von vielen Unternehmen oftmals nicht einmal mit dem Verbraucher kommuniziert wird, kann der Verbraucher sich auch betrogen fühlen und dabei das Vertrauen in ein bestimmtes Unternehmen oder eine Marke verlieren.
Auf lange Sicht kann eine anhaltende Skimpflation auch zur Verringerung des Konsums durch die Verbraucher führen, was einer Volkswirtschaft erhebliche Schäden zufügen kann. Skimpflation ist oft auch ein Teilmerkmal einer Inflation und verschleiert deren tatsächliche Ausprägung vielerorts sogar noch. Denn nicht immer müssen die Produktpreise steigen (und damit das Geld entwertet werden), sondern kann auch die Produktqualität einer gewissen Inflation – eben einer Skimpflation – unterliegen.
Fazit zum Begriff Skimpflation
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die Skimpflation mittlerweile zur gängigen Taktik von Unternehmen geworden ist, die damit auf vielerlei geänderte, wirtschaftliche Situationen reagieren. Sie wirkt sich vor allem auf den Verbraucher, aber auch auf Volkswirtschaften negativ aus. Oftmals geschieht Skimpflation „im Stillen“, was bedeutet, dass diese von Unternehmen nicht nach außen kommuniziert wird und damit mehr oder weniger heimlich durchgeführt wird.
Mit dem Begriff Skimpflation sind unter anderem die Worte „Downgrading“, „Schlechterstellung“ sowie „Degradierung“ verwandt. Alles genannte Synonym zielen auf eine (negative) Änderung der Qualität eines Produktes oder einer Dienstleistung ab. Während jedoch die Begriffe „Downgrading“ und „Degradierung“ eine direkte Herabsetzung eines bestehenden Qualitätslevels meinen, so wird der Begriff „Schlechterstellung“ eher bei der gewollten (oft schon einmaligen) Erstellung eines Produkts oder einer Dienstleistung schlechter Güte verwendet.