Was bedeutet „Yandere“? Bedeutung, Erklärung, Definition

Was bedeutet Yandere, Bedeutung, Erklärung, Definition


Der Ursprung des Begriffs „Yandere“ liegt in Japan. Dort tauchte er erstmals in einem Anime auf. Als Anime wird ein japanischer Zeichentrickfilm beschrieben. In gedruckter Form werden sie als Manga bezeichnet. Dabei leitet sich der Begriff „Anime“ vom englischen „Animation“ ab, was so viel bedeutet wie „animiert“. Die Figuren in einem Anime erkennt man anhand ihrer übergroß dargestellten Augen.

Was bedeutet „Yandere“? Bedeutung, Erklärung, Definition

Das Kofferwort Yandere besteht aus den Worten „yanderu“ und „dere“. Würde man dies ins Deutsche übersetzen, könnte man es vereinfacht gesagt als „krankes Verliebtsein“ bezeichnen. Meistens werden nur weibliche Personen als Yandere bezeichnet. Besitzt jemand diesen Charakter, so ist er besonders liebevoll und zärtlich, kann zugleich aber auch eine gefährliche Besessenheit entwickeln. Diese richtet sich dann gegen die Person, in die sie verliebt ist.

In vielen Geschichten zeigt sich der Yandere-Charakter am Anfang als der ideale Lebenspartner. Sie erscheinen mit unzähligen positiven Eigenschaften, die kaum jemand widerstehen kann. Deshalb wäre es auch zunächst für den Angebeteten des Yandere-Charakters völlig abwegig, die Gefühle dieser Person nicht zu erwidern. Er wird nämlich so sehr umschwärmt und so hoch oben angesiedelt, dass der Liebende gar nicht anders kann, wie den Yandere-Charakter zu mögen. Für Liebesbeziehungen ist es typisch, dass sie sich verändern und weiterentwickeln. Stellt sich eine Weiterentwicklung bei den Paaren beziehungsweise bei der Beziehung nicht ein, würde jeder rational denkende Mensch erkennen, dass diese Beziehung besser beendet werden sollte. Diese Erkenntnis allerdings stellt sich bei Yandere-Charakteren nicht ein. Eher im Gegenteil: Die Yandere-Charaktere empfinden diese Miss-Entwicklung als Eingriff von außen. Sie machen andere Menschen dafür verantwortlich, dass die Beziehung nicht so läuft wie gewünscht. Sie werden förmlich aggressiv.

Schon früh im Jahre 1985 war der Yandere-Charakter im Anime-Bereich zu finden. Jedoch etablierte er sich erst so richtig im Zeitalter des wachsenden Internets im Jahr 2000 auf der ganzen Welt. So gelang es, den Begriff mehr Leuten näherzubringen. Es gibt sogar einige bekannte Filme auf dem Markt, in denen Yandere-Charakter zu finden sind. Hierzu gehören unter anderem Filme, wie beispielsweise „Misery“ von Stephen King oder „Eine verhängnisvolle Affäre“.

Ist Yandere gefährlich?

Wie eingangs schon erwähnt, setzt sich der Begriff aus zwei Wörtern zusammen: „Kranksein“ und „Verliebtsein“. Kurz gesagt würde man diesen Charakter also als extrem liebende Person bezeichnen, die für ihren Partner über Leichen gehen würde. Oftmals entwickelt sich dieser Charakter auch erst im Laufe einer Beziehung als sehr gewalttätig. Mit Zurückweisungen können sie nicht umgehen. Trotz, dass dieser Begriff keinem Geschlecht zugeordnet ist, werden jedoch vermehrt weibliche Personen damit in Verbindung gebracht. Übrigens ist das Gegenteil von Yandere, Tsundere. Ein sehr friedlicher Charakter.

In Japan war der erste Yandere-Charakter Kotonoha Katsura. Dieser entspringt einer Anime-Serie. Ebenso ist der Begriff seit 2017 auch in der Spiele-Szene bekannt. Grund hierfür war das Spiel „Yandere-Simulator“. Yandere ist mittlerweile so weit verbreitet, dass es aus dem Internet und der Meme-Kultur nicht mehr wegzudenken ist.

Gibt es Yandere auch im realen Leben?

Es gibt einige Menschen, die ähnlich handeln wie ein Yandere-Charakter. Grund hierfür kann zum Beispiel eine unerwiderte Liebe sein. Menschen, die ihre große Liebe immer wieder mit Aufmerksamkeiten und Geschenken förmlich zuschütten, könnte man als Yandere bezeichnen. Geht man noch weiter, könnte man beispielsweise Stalker als Yandere bezeichnen. Sie empfinden eine starke Zuneigung gegenüber einer bestimmten Person und möchten diese permanent überwachen. Sie würden sogar für diese Person gewalttätig werden. Ebenfalls aus dem realen Leben kommen die Charaktereigenschaften „besitzergreifend“ oder „eifersüchtig“. Hierbei geht beispielsweise die Eifersucht des einen Partners so weit, dass der andere immer mehr in seinen Freiheiten eingeschränkt wird. Sie wird also regelrecht eingesperrt. Dieses Phänomen könnte man demnach als Yandere bezeichnen.

Es gilt also festzuhalten, dass es zwei verschiedene Formen der Yandere-Charakter gibt. Die eine Form empfindet so stark für ihren Schwarm, dass sie dafür sogar gewalttätig oder gar morden würde. Die andere Form handelt zunehmend aggressiv und würde ihren Angebeteten zuletzt umbringen, da sie es nicht ertragen kann, dass ihre Liebe nicht erwidert wird. Viele dieser Charaktere der zweiten Form begehen danach sogar Selbstmord, um wenigstens auf einer anderen Ebene mit dem Angebeteten zusammen sein zu können.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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