Die rote Kennung auf dem Ei verrät Dir, wo es herkommt, aus welcher Haltung es kommt und sie erlaubt den Betrieb zu identifizieren, wo das Ei gelegt wurde. Außerdem dient die rote Nummer als Information für zuständige Kontrollbehörden. Wir verraten Dir in diesem Beitrag, was die Kennung und ihre Zahlen bedeuten.
Was die Kennung verrät
Die Zahl ganz links steht für die Haltungsform der Legehenne. Hier gibt es vier verschiedene:
0 – ökologische Erzeugung
Auslaufhaltung ist vorgeschrieben. Im Stall dürfen pro Quadratmeter maximal sechs Hennen stehen – jede Henne muss mindestens vier Quadratmeter Auslauf zur Verfügung haben. Ihr Futter muss aus ökologischem Anbau kommen. Es gibt keine Käfige. Der Stall ist zu mindestens einem Drittel mit Stroh, Holzspänen oder Sand eingestreut. (Damit die Tiere scharren können.)
1 – Freilandhaltung
Hennen haben tagsüber Auslauf im Freien. Im Stall gibt es Sitzstangen, Nester und Einstreu. Auch hier muss jede Henne mindestens vier Quadratmeter Auslauf haben.
2 – Bodenhaltung
Hennen dürfen sich im Stall freibewegen. Ein Drittel des Stalls muss eingestreut sein. Der Rest ist mit Gitterrosten und Latten ausgestattet. Nester auf mehreren Ebene sind erlaubt. Mindestens neun Tieren muss ein Quadratmeter Bodenfläche zur Verfügung stehen.
3 – Käfighaltung
Hennen werden in Käfigen gehalten, die übereinander gestapelt und gebaut werden. Diese Käfige müssen mindestens 750 cm² groß sein. Die Hennen stehen auf Drahtgeflechten.
1-DE-1500412: Das Ei auf unserem Foto ist also ein Freilandei.
Herkunftsland
Die beiden Buchstaben verraten das Herkunftsland.
- AT = Österreich
- BE = Belgien
- CZ = Tschechische Republik
- DE = Deutschland
- DK = Dänemark
- ES = Spanien
- FI = Finnland
- FR = Frankreich
- GR = Griechenland
- HR = Kroatien
- IE = Irland
- IT = Italien
- LU = Luxemburg
- NL = Niederlande
- RO = Rumänien
- PL = Polen
- PT = Portugal
- SE = Schweden
- Sl = Slowenien
- UK = Vereinigtes Königreich Großbritannien
1-DE-1500412: Das Ei auf unserem Foto kommt also aus Deutschland.
Legebetrieb
Die längere Zahlenkette verrät den Legebetrieb. Die ersten beiden Zahlen stehen für das Bundesland. Die dritte bis sechste Ziffer für den Betrieb. Die siebte und letzte Zahl steht für den jeweiligen Stall.
Die Bundesländer sind wie folgt abgekürzt:
- 01 = Schleswig-Holstein
- 02 = Hamburg
- 03 = Niedersachsen
- 04 = Bremen
- 05 = Nordrhein-Westfalen
- 06 = Hessen
- 07 = Rheinland
- 08 = Baden-Württemberg
- 09 = Bayern
- 10 = Saarland
- 11 = Berlin
- 12 = Brandenburg
- 13 = Mecklenburg-Vorpommern
- 14 = Sachsen
- 15 = Sachsen-Anhalt
- 16 = Thüringen
1-DE-1500412: Das Ei auf unserem Foto kommt also aus Sachsen-Anhalt (15).
Weiteres
Die Printnummer auf dem Ei gibt es erstmals seit dem Jahr 2000. Seit 2004 ist der sogenannte Eier-Code gesetzliche Pflicht innerhalb der Europäischen Union.
1995 wurde der „Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e.V.“ (abgekürzt KAT) gegründet. Ziel war (und ist) es die Rückverfolgungen für Lebensmittel zu ermöglichen. (In diesem Fall Eier). Dafür hat die KAT eine zentrale Datenbank geschaffen, an die Legebetriebe angeschlossen sind.
Die rote Nummer gilt EU-weit. Pass bei der Verpackung auf, was dort drauf steht, muss nicht zwangsläufig mit der Kennung auf dem Ei übereinstimmen.
Güteklassen
Eier haben zwei Güteklassen: Klasse A und Klasse B.
Klasse A bedeutet, dass die Eier frisch sind. Sie wurden nicht gewaschen, gereinigt, haltbar gemacht oder gekühlt. Sie sind gedacht für private Haushalte.
Klasse B bedeutet: „Eier zweiter Qualität oder deklassiert“. Sie sind für Unternehmen gedacht.
Die Eier werden in Klasse A oder B nach dem Zustand der Schale, Kutikula (Haut), Luftkammer, des Eiklars, Dotters, Keims und Geruchs bewertet.
Gewichtsklassen
Auch die Gewichtsklassen der Eier sind klar definiert:
- S – klein – unter 53 Gramm
- M – mittel – zwischen 53 und 63 Gramm
- L – groß – zwischen 63 und 73 Gramm
- XL – sehr groß – 73 Gramm und mehr