Der Serienmörder Jeffrey Dahmer gehört zu den schlimmsten aber auch beeindruckendsten Serientätern, die die USA in den vergangenen 50 Jahren erlebt haben. Nicht zuletzt eine Netflix-Serie hat seinen Fall wieder in das Bewusstsein vieler Menschen gebracht, die mit seinen Taten, Morden, seinem Urteil und dem Ableben nicht vertraut waren. Der Fokus richtet sich auch heute noch auf die Frage für seine Taten. Neben den reinen Entführungen, Vergewaltigungen und Morden ging es bis hin zum Kannibalismus. Viele seiner Opfer hat er auf die eine oder andere Weise verspeist. Bei den Gründen ging es ihm nach eigener Aussage vor allem um die Einsamkeit und den Wunsch mit seinen Opfern in Verbindung zu stehen.
Dahmer tötete, konservierte und aß einige seiner Opfer
Zwischen 1978 und 1991 hat Dahmer mindestens 16 Morde begangen. Ob das die tatsächliche Zahl ist oder es Opfer gibt, die nicht gefunden und ihm zugerechnet werden konnten, ist heute immer noch umstritten. Die Täter waren dabei ausschließlich Männer, von denen einige noch nicht die Volljährigkeit erreicht hatten. Viele seiner Opfer traf er in der Schwulenszene von Milwaukee und Ohio im Allgemeinen. Sein typischer Modus Operandi war es dabei, die Opfer zu sich in die Wohnung zu locken, sie im Anschluss mit Drogen gefügig zu machen und sie anschließend zu töten. Nicht in allen Fällen ist es dabei auch noch zu Geschlechtsverkehr gekommen.
Nach seiner Festnahme begann nicht nur die Untersuchung seiner Taten selbst, sondern darüber hinaus auch die Suche nach einem Motiv. Hier stehen sowohl Dahmers eigene Aussagen zur Verfügung als auch die psychiatrischen Gutachten, die im Laufe des Verfahrens über ihn angefertigt worden sind. Laut eigener Aussage, die teilweise später auch von den Gutachtern bestätigt wurde, litt Dahmer vor allem unter Einsamkeit. Er kam aus einem zerrütteten Elternhaus, die Mutter hatte ihn in seiner Jugend verlassen und der Vater zeigte selten ernsthaftes Interesse an seinem Sohn. Schon früh war er daher auf der Suche nach einer Gruppe, deren Teil er werden konnte und nach Freunden generell.
Dahmer, der selbst homosexuell war, hatte eine überwiegende Zahl an farbigen Opfern ausgewählt. Trotzdem betonte er später, dass es ihm weder um die Sexualität der Männer, noch um ihre Hautfarbe gegangen sein, sondern er sie sich vorrangig aufgrund ihrer Attraktivität ausgewählt habe. Darüber hinaus konnte im Laufe des Verfahrens festgestellt werden, dass er offenbar bei einigen Opfern versucht hat Formen der Lobotomie vorzunehmen, um sich selbst einen Zombie-Freund zu erschaffen, der ihn nicht verlassen würde. Das passte auch zu den Aussagen, warum er Teile von einigen Opfern verspeist hat – auch hier betonte er, dass er verhindern wollte, dass die Männer ihn wieder verließen und er sie so bei sich tragen konnte.
Jeffrey Dahmer: Psychiatrisches Gutachten und Beurteilung der Tatmotive vor Gericht
Die psychiatrischen Gutachten befassten sich vor allem mit der von Dahmer angesprochenen Einsamkeit. Nach seinen eigenen Aussagen hat er, nachdem ein Sexualpartner seine Wohnung wieder verlassen hat, stets ein Gefühl von Leere und Einsamkeit gespürt. Das versuchte er zum einen dadurch zu verhindern, dass er seine Opfer betäubte und zum anderen damit, dass er später Experimente durchführte, um sie möglicherweise als willenlose Sklaven bei sich behalten zu können. Nach eigenen Angaben war er bei den meisten Morden betrunken, weil er ansonsten nicht in der Lage gewesen wäre, die entsprechenden Taten durchzuführen. Darüber hinaus agierte er aber gezielt und methodisch: Die meisten seiner Opfer waren alleine unterwegs, wurden vorher ausgesucht und die Morde passierten am Wochenende, damit er ausreichend Zeit hatte, eventuelle Spuren zu entfernen.
Seine Faszination darin, einige Teile der Leichen aufzubewahren, entnahm er einigen Filmen und wollte sich aus den Köpfen selbst einen Altar bauen. Bis zum Ende betonte Dahmer allerdings, dass die Morde stets nur ein Mittel gewesen sein sollen, die Menschen bei sich zu behalten und sich nicht mehr einsam zu führen. Das wurde später auch als das wichtigste Motiv von den Psychologen in ihrer Beurteilung von Dahmers Motiven festgehalten.