Was ist Slim Thick? Bedeutung, Definition, Erklärung

Was ist Slim Thick, Bedeutung, Definition, Erklärung


Während noch vor wenigen Jahren der extrem schlanke Typ als Ideal galt, ist es mittlerweile der Slim-Thick-Körperbau. Er erlebte im Jahr 2022 einen regelrechten Hype auf Instagram un TikTok. Slim-Thick (Dünn-Dick) ist eine Körperform, die von Extremen lebt: Sie charakterisiert sich durch eine extrem schmale Taille, ausladende Hüften, große Brüste und ein ausgeprägtes Gesäß. Diesem Körperbild entsprechen einige prominente Frauen, die in den sozialen Medien stark vertreten sind.

Der Slim-Thick-Körper wird von ihnen nicht nur propagiert, sondern als ultimatives Schönheitsideal dargestellt. Kyle Jenner, Kim Kardashian und Shirin David in Deutschland zählen zu den bekanntesten Vertreterinnen dieser Körperform. Sie verdienen mit ihren Kurven sehr viel Geld. Die Prominenten posten regelmäßig freizügige Bilder von sich. Da sie eine sehr hohe Zahl an Followern haben (Kylie Jenner 377 Millionen, Stand Januar 2023), ist der Nachahmungseffekt nicht von der Hand zu weisen.

Das Slim-Thick-Ideal ist realitätsfern und bleibt ein Ideal

Insbesondere junge Frauen und Mädchen, die einen Großteil der Fangemeinde von Jenner & Co. ausmachen, möchten diesem Körpertyp nacheifern und tun sehr viel für das Erreichen dieses Ideals. Auch gefährliche Maßnahmen wie Operationen, schädliche Kosmetika und Hungerkuren sind Mittel, zu denen sie greifen. Betrachter dieser idealisieren Bilder sollten sich immer wieder bewusst machen, dass Körperformen keine Trend-Erscheinungen sind.

Auch der vermeintlich gesünderen Körperform (verglichen mit der extrem schlanken Form) nachzueifern, kann erhebliche Nachteile mit sich bringen. Sowohl Jenner als auch Kardashian geben offen zu, ihre veröffentlichten Fotos mit einem Bildbearbeitungsprogramm wie Photoshop zu bearbeiten. Es ist also sehr realistisch, anzunehmen, dass das Körperbild verfremdet wurde und so in der Realität kaum vorkommen dürfte.

Von Nachahmer:innen kann es daher nicht auf natürlichem Wege erreicht werden. Zwar wurde der Slim-Thick-Figurtrend von Kim Kardashian und Jenner zunächst positiv bewertet, doch auch er fördert Selbstzweifel und Unzufriedenheit bei Frauen. Dadurch, dass sie ihre Fotos nicht als bearbeitet kennzeichnen, trügen sie erheblich zur Unzufriedenheit ihrer Fans bei, lautet ein Kritikpunkt. (Anders als in den USA oder Deutschland müssen Influenzer:innen derartige Bilder in Norwegen kennzeichnen.)

Die Problematik von überzogenen Körperbildern wie Slim-Thick

Die Glorifizierung von Körperbildern führt dazu, dass immer mehr Menschen einen starken Druck verspüren, sich verändern zu müssen, um ebenfalls diesem Ideal zu entsprechen. Doch es bleibt ein Ideal. Durch die Idealisierung eines Körperbildes werden andere wiederum diskriminiert. Je stärker ein Körperbild als erstrebenswert propagiert wird, desto mehr Menschen werden daran verzweifeln, dass sie diesem Ideal entsprechen können.

Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Menschen Essstörungen und andere psychische Erkrankungen entwickeln, steigt merklich an. Die höchste Sterberate bei Jugendlichen weist die psychische Erkrankung „Essstörungen“ auf (Quelle: Bundeszentrale für Gesundheit).

Die York University Toronto veröffentlichte eine Studie über den Zusammenhang zwischen Darstellungen eines Körper-Idealbildes, der Stimmung und der Körperakzeptanz von jungen Frauen. An der Studie nahmen 402 Studentinnen im Grundstudium teil. Sie kommt zu dem Schluss, dass der Vergleich mit Körperidealbildern im Gegensatz zur Kontrollgruppe zu mehr Unzufriedenheit mit dem Gewicht und dem Aussehen führte.

Je ausgeprägter der Perfektionismus bezüglich der körperlichen Erscheinung war, desto größer war auch die Unzufriedenheit mit Aussehen und Gewicht. Die Studie fand außerdem heraus, dass die Verlagerung des Idealbildes vom sehr schlanken hin zum Slim-Thick-Ideal für das Körperbild sogar schädlicher ist als das Anstreben des „Dünn-Idealbildes“.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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