„Pocketing“ beschreibt einen toxischen Beziehungstrend. Sinngemäß aus dem Englischen übersetzt bedeutet der Begriff „jemanden in der Hosentasche versteckt halten“. Wer frisch verliebt ist, möchte sein Glück mit allen seinen Liebsten teilen. Beim „Pocketing“ verhält es sich exakt andersherum. Wer „Pocketing“ betreibt, hält seinen neuen Partner vor Familie, Freunden und der Öffentlichkeit geheim. Es erfolgt eine klare Trennung zwischen Liebesleben und dem Real Life. Die Beziehung verschwindet in der Hosentasche und bleibt der Allgemeinheit verborgen.
Pocketing – so äußert sich das toxische Verhalten
Wer sich dem „Pocketing“ verschrieben hat, schließt den neuen Partner systematisch aus dem eigenen Leben aus. Zwar besteht eine feste Beziehung, allerdings gibt es keine öffentlichen Zuneigungsbekundungen. Der neue Partner lernt niemals die Familie oder den Freundeskreis kennen und muss sich immer wieder Ausreden anhören, warum dies nicht möglich ist. Oft wählen diese Personen öffentliche Orte für Treffen aus, an denen sie nicht mit dem Partner gesehen werden können.
Menschen, die „Pocketing“ betreiben, verheimlichen ihre Beziehung ebenso in den sozialen Medien. Es erfolgt keine Veränderung des Beziehungsstatus auf „vergeben“. Die Betroffenen teilen keine Informationen oder Fotos über ihre Beziehung. Sollte der Partner selber Derartiges teilen, erreicht ihn nicht selten die Bitte, dies zu unterlassen.
Beim „Pocketing“ entwickelt sich Nähe zwischen zwei Menschen. Allerdings bleiben Innen- und Außenwelt separiert. Es hat den Anschein, als möchte der neue Partner seine Beziehung verstecken. Die Gründe hierfür können unterschiedlicher Natur sein und sind selten positiv.
Pocketing – alternative Ursachen
Es muss sich nicht zwingend um „Pocketing“ handeln, wenn zum Anfang das Veröffentlichen der neuen Beziehung ausbleibt. Einige möchten die Beziehung zunächst festigen und erst dann mit der Öffentlichkeit teilen, wenn sie ihrer Sache sicher sind. Obendrein favorisiert es nicht jeder, sein Privatleben in den sozialen Medien zu präsentieren.
Möglicherweise ist der Partner neu zugezogen und kommt aus einem anderen Teil des Landes oder dem Ausland. Dementsprechend hat die Person noch keine anderweitigen Kontakte geknüpft und kann den neuen Partner niemandem vorstellen.
Pocketing – darum ist das Verhalten toxisch
Prinzipiell hinterlässt es einen faden Beigeschmack, wenn der Partner die Beziehung verheimlicht. Wer vom „Pocketing“ betroffen ist, stellt sich einige unangenehme Fragen, wie zum Beispiel „Bin ich meinem Partner nicht gut genug“ oder „Schämt er sich für mich?“ Das wirkt sich negativ auf das Selbstwertgefühl aus und Betroffene fühlen sich nicht wohl innerhalb einer derartigen Beziehung. Der nagende Zweifel an den Gründen für das „Pocketing“ beeinträchtigt die Liebe zum neuen Partner.
Pocketing – mögliche Ursachen
Wer „Pocketing“ betreibt, fürchtet häufig, dass der neue Partner nicht den Ansprüchen des privaten Umfelds gerecht wird. Das kann kulturelle Hintergründe haben, soziale Standards betreffen oder mit dem Bildungsniveau des jeweiligen Partners in Verbindung stehen. In diesem Fall hegt die Person zwar aufrichtige Gefühle für ihren Partner, weigert sich aber gleichzeitig, zu der Beziehung zu stehen.
Möglicherweise hält der Partner die Beziehung auch geheim, weil er eigentlich vergeben ist oder zeitgleich jemand anderen trifft. Manchmal dient der neue Partner lediglich als Lückenfüller – als jemand, mit dem man sich die Zeit vertreibt, bis die richtige Person auftaucht. Auch hier ist „Pocketing“ eine häufig auftretende Verhaltensweise.
Manchmal sind die Beweggründe schlicht und niederträchtig. Die Begründung für das „Pocketing“ lässt sich hier mit einem einzigen Satz übersetzen, der wie folgt lautet: „Ich bin erst einmal mit dir zusammen, halte mir aber alle Möglichkeiten offen, deswegen bleibt unsere Beziehung geheim“.
Vom „Pocketing“ betroffen – diese Optionen gibt es
Betroffen sollten zunächst das Gespräch mit dem Partner suchen, um die Beweggründe zu erfahren. Sofern dieser Dialog erfolglos bleibt, kann der Partner ein letztes Mal gebeten werden, sich öffentlich zu der Beziehung zu bekennen. Geschieht dies nicht, ist eine Trennung ratsam. Immerhin hat jede Person einen Menschen verdient, der zu seinem Partner steht.