Nicecream ist eine spezielle Variante der Eiscreme, die auf Basis von gefrorenen Bananen und in jüngerer Zeit auch anderen gefrorenen Früchten hergestellt wird. Der Begriff ist seit etwa 2019 gebräuchlich, doch die Idee ist mit Sicherheit deutlich älter und lässt sich nicht bis zu ihren Ursprüngen zurückverfolgen. Der Name “Nicecream” ist eine Verballhornung der englischen Wörter “ice-cream” (Eiscreme) und “nice” (nett, hübsch, auch: lecker, schmackhaft). Interpretiert wird die Bezeichnung so, dass Nicecream leckerer und auch wesentlich gesünder ist als herkömmliches Speiseeis.
Was ist der Unterschied zu gewöhnlicher Eiscreme?
Eiscreme ist für gewöhnlich milchbasiert oder enthält einen gewissen Anteil an Milch und Sahne. Obwohl Nicecream nicht unbedingt vegan sein muss, ist dies sehr oft der Fall. Sie ist daher eher mit Sorbet auf Fruchtbasis verwandt, aber hat eine deutlich andere Konsistenz. Nicecream, die zumeist frisch zubereitet wird, kann außerdem ohne Eismaschine hergestellt werden. Während die Eismaschine bei Eissorten auf Flüssigkeitsbasis (Milch, Sahne, Wasser, Fruchtsaft) gewährleistet, dass die Creme nicht kristallisiert, ist das bei Nicecream nicht nötig.
Wie wird Nicecream hergestellt?
Die originale Nicecream besteht aus genau einer Zutat: tiefgefrorenen, reifen Bananen. Diese werden in einer leistungsfähigen Küchenmaschine, einem Standmixer, Smoothiemaker oder einer speziellen Dessert-Maschine fein zerkleinert.
Wegen des hohen Pektinanteils in den Bananen ist das ergebnis nicht flockig oder kristallig, sondern äußerst cremig und weich. Andere Zutaten (sh. unten) können direkt mit den Bananen verarbeitet werden. Dabei ist es nicht nötig, dass diese ebenfalls tiefgefroren sind, solange es die Bananen sind und sie die Hauptbasis darstellen. Wird die Nicecream zusätzlich mit anderen Früchten zubereitet, sollten diese auch gefroren sein.
Die Nicecream kann direkt nach der Zubereitung wieder tiefgefroren werden, sofern sie noch sehr kalt ist. Vor dem Servieren sollte sie dann kurz angetaut werden.
Ist Nicecream wirklich gesünder als herkömmliches Eis?
Das hängt natürlich davon ab, was der Nicecream zugegeben wird – und auch, woraus das Eis besteht, mit dem sie verglichen wird. Bananen als Grundzutat sind grundsätzlich gut verträglich, calcium- und vitaminreich und dürfen deshalb in Maßen gegessen als “gesund” gelten. Da die Bananen für die Nicecream eher reif sein sollten, enthalten sie weniger Stärke und dafür sehr viel Fructose. Für DiabetikerInnen ist die Nicecream deshalb nur bedingt geeignet. Weil in einer reifen Banane aber recht viel Glucose enthalten ist, darf Nicecream von Personen mit einer Fructoseintoleranz genossen werden. Anders als bei herkömmlicher Eiscreme handelt es sich bei der Süße der Bananen um natürlich vorkommenden und nicht raffinierten Zucker. Auch deshalb darf Nicecream als sehr bekömmlich gelten.
Da die meisten Varianten zudem vegan sind und lediglich mit anderen Früchten, Nussmus oder Gewürzen aufgewertet wird, ist Nicecream auch bei Laktoseintoleranz gut geeignet. Der Verzicht auf die Zugabe von Milchprodukten ist außerdem klimaschonend.
Welche Nicecream-Sorten gibt es?
Die verschiedenen Nicecream-Sorten sind durch Erweiterung des Grundrezeptes verstanden. Je nach Verträglichkeiten oder Ernährungsphilosophie werden weiche Zutaten wie Honig, Erdnussbutter oder Kondensmilch hinzugefügt. Das Experimentieren mit verschiedenen Gewürzen (Zimt, Muskat, Vanille) verleiht dem intensiven Bananengeschmack eine neue Note.
Verschiedene Nussmuse (Haselnuss, Mandel, Cashew), Tahini, Kokosmilch, gemahlene Nüsse oder Mohn liefern Proteine und Fette und machen die Nicecream zu einem etwas üppigeren Geschmackserlebnis. Die Zugabe von Kakaopulver gibt der Nicecream wiederum einen schokoladigen Touch praktisch ohne zusätzliche Kalorien.
Die Alternative zu nussigen Zugaben sind andere Fruchtsorten, die ebenfalls tiefgefroren sein sollten. Beliebt ist unter anderem die Zugabe von gefrorener Mango oder gefrorenen Beeren. Es gibt tatsächlich auch Rezepte, die ganz ohne Banane auskommen und als Basis just die oben genannten Früchte empfehlen. Das Ergebnis wird aber in jedem Fall weniger cremig sein. Wegen des hohen Wasseranteils vieler Früchte (nicht aber der Banane) ähnelt das Endprodukt dann oftmals eher einem Smoothie als Eiscreme.