Was ist Hypermiling? Ist es gefährlich? Erklärung, Definition, Bedeutung

Was ist Hypermiling, Ist es gefährlich, Erklärung, Definition, Bedeutung


Beim Hypermiling geht es darum, Spritsparend zu fahren, umso möglichst weit zu fahren. Es geht dabei um eine sparsame Fahrweise, um die mögliche Fahrstrecke signifikant zu steigern. Damit einhergehend kursieren diverse Tipps, die dabei helfen, den Spritverbrauch auf ein Minimum zu reduzieren. Vor allem durch die Preisexplosion am Kraftstoffmarkt ist das Interesse für Hypermiling gestiegen. Mit der richtigen Technik ist es möglich, mit einer Tankfüllung mehr als 1.000 Kilometer zu fahren. Doch wie effizient sind die Techniken in der Praxis? Gibt es Risiken, die sich aus der Anwendung der Techniken ergeben? Es folgen weitere Erläuterungen im Ratgeber.

Die Ursprünge von Hypermiling

Der Trend kommt aus den USA. Denn das Wort „Hypermiling“ leitet sich vom Wort „Miles“ ab. Hypermiling ist in den USA sogar zu einem Wettkampf geworden. Es geht darum, mit einer Tankladung am weitesten zu fahren. Die Kontrahenten versuchen mit allen Sparmaßnahmen, das Rennen für sich zu gewinnen, um einander zu überbieten.

Obwohl die USA als Rekordhalter gelten, wenn es um den Energieverbrauch geht, so scheint es auch in den USA ein Umdenken zu geben. US-Fahrzeuge stehen für PS-Protz und einen hohen Spritverbrauch. Aber die Zeichen stehen gut, dass in Zukunft auch Themen wie Umweltschutz ins Zentrum rücken werden. Zudem ist auch die US-Wirtschaft von aktuellen Krisen betroffen, wie der Coronapandemie. Infolgedessen stellen sich immer mehr Menschen in den USA die Frage, wie sie den Verbrauch reduzieren können. Denn gerade in diesem Land besteht eine hohe Abhängigkeit zum Auto, weil die Infrastruktur für öffentliche Verkehrsmittel mangelhaft ist.

Sprit sparen mit Hypermiling – die Techniken im Blick

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Techniken etabliert, die darauf abzielen, den Spritverbrauch zu minimieren. Unter anderem ist es möglich, die Fahrweise anzupassen, um den Verbrauch zu reduzieren. Abseits davon gibt es Möglichkeiten, das Gewicht des Fahrzeuges zu reduzieren und vieles mehr. Es folgt eine Auflistung, die tiefere Einblicke in das Hypermiling gewährt.

Optimale Bedingungen schaffen – Fahrzeuggewicht, Wartung und Reifendruck

In erster Instanz verweisen Experten auf das Fahrzeuggewicht und den Reifenluftdruck. Auf diese Weise ist es möglich, eine solide Basis zu schaffen, um die mögliche Fahrtstrecke zu erweitern. Somit ist es wichtig, unnötigen Ballast zu entsorgen. Ob Wasserkisten, Trainingstasche oder sonstige Utensilien, es gilt, alles aus dem Kofferraum zu schaffen, was nicht benötigt wird.

Zudem kommt dem Reifendruck eine wichtige Rolle zu. Zum einen ist der richtige Reifendruck wichtig, in Hinblick die Fahrsicherheit. Ein zu hoher Reifendruck kann etwa die Bodenhaftung des Reifens einschränken. Auf der anderen Seite hat der Reifendruck einen entscheidenden Einfluss auf den Spritverbrauch. Deshalb zahlt es sich aus, in regelmäßigen Zeitabständen den Reifendruck zu kontrollieren. Ein zu niedriger Reifendruck erhöht den Spritverbrauch. Gleichzeitig erhöht sich die Schleudergefahr beim Fahren.

Diesbezüglich gilt es, einige Besonderheiten beim Prüfen des Reifendrucks zu berücksichtigen. Es ist bedeutsam, den Reifendruck bei kalten Reifen zu messen. In der Regel ist dies der Fall, wenn man weniger als zehn Kilometer gefahren ist. Zusätzlich sollten die Herstellerangaben beachtet werden, um den richtigen Luftdruck zu finden. Dabei sollte der Reifendruck kontinuierlich den Gegebenheiten angepasst werden. Ein voll beladenes Fahrzeug benötigt etwa einen höheren Reifenluftdruck.

Des Weiteren ist es unerlässlich, dass Fahrzeug regelmäßig kontrollieren zu lassen. Durch den Austausch des Ölfilters ist sichergestellt, dass der Verbrauch nicht unnötig steigt. Damit einhergehend sollte der Ölstand monatlich kontrolliert werden. Es wird nicht nur den Verbrauch senken, sondern auch die Fahrtüchtigkeit des Autos aufrechterhalten.

Hypermiling und effiziente Fahrtechniken

Letztlich steht der Verbrauch in Abhängigkeit zum Fahrstil des Fahrzeugführers. Diesbezüglich haben sich zahlreiche Techniken bewährt, die einen enormen Einfluss auf den Verbrauch nehmen. Unter anderem ist es hilfreich, so früh wie möglich hochzuschalten. Das Ganze sollte mit einer vorausschauenden und achtsamen Fahrweise einhergehen. Denn häufiges Bremsen und Beschleunigen erhöhen den Spritverbrauch. Wer hingegen vorausschauend fährt, muss seltener Gefahrenbremsungen tätigen.

Folgerichtig empfiehlt es sich, genügend Abstand zu anderen Fahrzeugen einzuhalten. Hiermit muss man weniger bremsen, wenn das vorausfahrende Auto die Geschwindigkeit verringert. Zusätzlich ist es empfehlenswert, vom Gas zu gehen, sobald eine Ampel in Sichtnähe ist.

Darüber hinaus ist es erstrebenswert, die Geschwindigkeit moderat zu halten. Personenkreise, die auf das Hypermiling setzen, halten die Geschwindigkeit bei 90 Km/h – auch auf der Autobahn. Durch eine moderate Geschwindigkeit bleibt der Verbrauch im unteren Bereich, sodass man weitaus höhere Strecken zurücklegen kann. Bei einem längeren Stopp, wie zum Beispiel bei einem Bahnübergang, sollte der Motor ausgeschaltet werden.

Beim Autokauf ist es deshalb empfehlenswert, auf Fahrzeuge zu setzen, die mit einer Stop&Go-Funktion ausgestattet sind. Zudem ist es möglich, Fahrstrecken im Voraus zu planen, um den Verbrauch zu reduzieren. Auf diese Weise ist es möglich, Bahnübergänge oder staulastige Strecken zu vermeiden. Mittlerweile hat sogar Google nachgerüstet, um heutigen Ansprüchen gerecht zu werden. Nutzer von Google-Maps können die Option „Öko-Routing“ auswählen, um kraftstoffsparende Routen zu priorisieren.

Mögliche Gefahren beim Hypermiling

Grundsätzlich stellt das Hypermiling keine Gefahr dar. Schließlich geht es darum, sich eine vorausschauende Fahrweise anzueignen. Dennoch gibt es einige Tipps, die gefährlich werden könnten. Folglich sollte man sich mit den vermeintlichen Tipps eingehender befassen, bevor man diese in die Tat umsetzt. Im Laufe der Jahre haben sich einige Ratschläge etabliert, die nicht empfehlenswert sind.

Unter anderem ist es gefährlich, den Windschatten von LKWs zu nutzen, um Sprit zu sparen. Bei einem Bremsmanöver kann es zu gravierenden Auffahrunfällen kommen. Zusätzlich erhöht sich die Gefahr eines Steinschlages. Deshalb ist es unter keinen Umständen empfehlenswert, den Windschatten von anderen Fahrzeugen zu nutzen. Auch ein zu hoher Reifenluftdruck stellt eine Gefahr dar. Es ist generell ungefährlich, den Reifendruck minimal – 0,3 bis 0,5 bar – über dem empfohlenen Wert zu erhöhen. Überschreitet man diesen Wert hingegen, setzt man sich und andere Verkehrsteilnehmer einer erhöhten Gefahr aus. Denn dies führt zu einem wesentlich schlechteren Grip, was vor allem bei einer nassen Fahrbahn zu erhöhten Risiken führt.

Letztlich stellt das Hypermiling keine Gefahr dar, sofern man auf bewährte und sichere Techniken setzt. Langfristig bietet das Hypermiling zahlreiche Vorteile, wenn es um die Kosten und den Spritverbrauch geht.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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