Was ist Heimweh? Bedeutung und Definition erklärt


Als „Heimweh“ wird das Gefühl beschrieben, wenn jemand seine Heimat oder seine Zuhause vermisst, während diese Person in der Fremde bzw. weit weg von ihrer Heimat ist. Das „Heimweh“ stellt sich nach wenigen Tagen oder Wochen ein und wird meist als schmerzendes bis trauriges Gefühl empfunden.

Heimweh ist Inhalt zahlreicher Kunstwerke, Gedichte, Bücher und Lieder.

Wie entsteht Heimweh?

Das „Heimweh“ ist eine Sehnsucht nach dem Gewohnten und Bekannten. Es tritt auf, wenn jemand mit einer neuen Umgebung, neuen Menschen und neuen Dingen konfrontiert wird. Diese neuen Erfahrungen können zunächst verunsichern, da nicht klar ist, wie sie einzuschätzen sind. Auch tritt Heimweh bei Gefühlen der Einsamkeit, Unsicherheit und Ungewissheit auf. Wenn jemand sich fremd fühlt, wächst auch die Sehnsucht nach der Heimat. „Heimweh“ als Reaktion ist hierbei der Wunsch nach Sicherheit, Stabilität und Vertrautheit.

Kinder und junge Menschen empfinden Heimweh, wenn sie das erste Mal auf einer Reise sind. Aber auch Auswanderer und Reisende können Heimweh empfinden, wenn sie lange Zeit ihre Heimat nicht gesehen. Flüchtlinge und Migranten können ebenso Heimweh nach der Region oder dem Land empfinden, dass sie verlassen mussten bzw. verlassen haben.

Wenn jemand „Heimweh“ empfindet, so zeigt sich daran eine Verbundenheit und Zugehörigkeit zu bestimmten Menschen (Familie) und einer Region bzw. einem Land. Dies können positive Gefühle sein, da sie die Verbundenheit von Menschen aufzeigen und helfen zu spüren, dass jemand Teil von etwas ist, was ihm/ihr wichtig ist.

Heimweh kann durch unterschiedliche Dinge ausgelöst werden. Gerüche nach vertrautem Essen, ein Parfüm oder ein Duft können Erinnerungen auslösen. Einsamkeit, Alleinsein und Isoliertheit können auch „Heimweh“ auslösen.

Wie äußert sich Heimweh?

Heimweh äußert sich emotional sehr unterschiedlich. Einige sind melancholisch, schwermütig, andere traurig. Manche werden passiv und wenige werden sogar krank. Einigen ist ihr Heimweh sogar peinlich.

Wer Heimweh hat, ist traurig, schüchtern bis ängstlich. Beim Heimweh vermisst jemand seine Familie, Freunde, sein Zimmer, seine vertraute Umgebung, Haustiere, Verwandte, seine Stadt, sein Land oder seine Kultur. „Heimweh“ entsteht durch den Kontrast und die Erfahrungen von neuen Kulturen, Menschen und Orten. Diese neuen Dinge werden unbewusst mit dem Bekannten verglichen, wodurch sie erst sichtbar werden.

Heimweh kann auch von Appetitlosigkeit, Schlafproblemen oder Angespanntheit/Gereiztheit begleitet werden.

Je nach Person äußert sich das Heimweh unterschiedlich.

Was hilft gegen Heimweh?

Gegen Heimweh helfen verschiedene Dinge:

  • Essen aus der Heimat kochen und es mit neuen Freunden teilen.
  • Über die Heimat reden und den neuen Freunden Fotos zeigen.
  • Sich Zeit nehmen und über neue Erfahrungen nachdenken.
  • Am Heimweh wachsen und sich darüber freuen, dass man seine Wurzeln nicht vergisst.
  • Sich Zeit geben, um am neuen Ort anzukommen.
  • Sich Ablenken mit neuen Freunden und Erlebnissen.

Das Heimweh sollte in jedem Fall durchgestanden werden. Wer nach Hause telefoniert oder den Urlaub abbricht, hat dem Gefühl nachgegeben. Es wird dann beim nächsten Urlaub wiederkommen.

Geschichte von Heimweh

In der Zeit der Romantik verbreitete sich der Ausdruck und die Idee „Heimweh“ im deutschsprachigen Raum.

Im 18. Jahrhundert wurde „Heimweh“ in der Schweiz als Krankheit diagnostiziert. Schweizer Ärzte stellen damals bei Schweizer Soldaten, die außerhalb der Schweizer stationiert wurden, eine gewisse Traurigkeit und Melancholie fest. Auch lies ihr Kampfeswille und ihre Kampfkraft nach. Deswegen wurde Heimweh zunächst „Schweizer Krankheit“ genannt.

In der heutigen Psychologie wird Heimweh als „Anpassungsstörung“ bezeichnet.

Gegenteil von Heimweh: Fernweh

Das Gegenteil von Heimweh ist Fernweh. Beim Fernweh wünscht sich jemand ferne und fremde Länder, Städte oder Regionen zu erkunden. Das Fernweh ist eine Sehnsucht, die bekannten Verhältnisse für ein Abenteuer und neue Erfahrungen zu verlassen.

Beispiele mit Heimweh

  • „Mein Heimweh wird größer. Ich muss nach Hause.“
  • „Ich will nach Hause. Ich leide unter Heimweh.“

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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