Das Wort „Wonne“ bezeichnet ein wohliges Glücksgefühl oder eine innere Freude. Wer Wonne empfindet, der genießt einen Zustand der Beglückung. Wonne bedeutet aber auch Genuss oder das genussvolle Auskosten eines Glücksgefühls.
Was ist Wonne? Bedeutung, Definition, Erklärung
Das Wort wird weniger in umgangssprachlichen Kontexten und Texten benutzt, sondern kommt häufiger im Zusammenhang mit gehobener Sprache vor. In Romanen oder literarischen Texten steht Wonne für die innerliche Beglückung der Protagonisten. Das Wort Wonne wird gerne genutzt um von sinnlichen Eindrücken zu berichten, also von etwas Gehörtem, etwas Gesehenem oder Gefühlten. Beispielsweise kann es eine Wonne sein, einem schönen Musikstück zu lauschen, aber auch, jemandem beim Tanzen zuzusehen oder mit nackten Füßen über weichen Sand zu laufen. Ebenso kann es eine Wonne sein, etwas besonders Gutes zu schmecken oder zu riechen, zum Beispiel ein Parfum.
Wonne zu empfinden ist etwas sehr Subjektives. Wenn eine Person großes Vergnügen und Genuss verspürt, dann kann man von Wonne sprechen. Es kann also auch sein, dass eine Dame einen Verehrer mit Wonne abblitzen lässt. In diesem Fall bereitet es ihr Vergnügen, wobei der betroffene Herr dabei wohl eher umerfreut ist.
Selbst bei Schadenfreude kann Wonne empfunden werden. Jemand könnte mit Wonne beobachten, wie ein Konkurrent scheitert. Der schadenfrohe Mensch verspürt in diesem Moment also eine heimliche Wonne, eine innere Freude dabei.
Typisch ist auch die Verbindung von Wonne und Liebe. Verliebtheit zu spüren oder die Wonnen der Liebe auszukosten bedeutet, von einem emotionalen und sinnlichen Glücksgefühl erfasst zu sein, dass durch die Liebe zu jemandem erweckt wurde. Aber es muss nicht immer eine Person sein, die Wonne hervorruft. Auch die Liebe zu einer Tätigkeit oder einem Hobby kann eine Wonne sein.
Was bedeutet „Wonnemonat“?
Mit dem Wonnemonat ist der Monat Mai gemeint.
Ursprünglich hieß der Mai „Weidemond“. Es handelte sich hier also um einen zusammengesetzten Begriff, der aus den Teilen „Weide“ und „Mond“ besteht. Das Wort „Mond“ wurde später zu „Monat“ umgewandelt. Unsere Bezeichnung für die Zeiteinheit „Monat“ hat seine Wurzeln also in der Beobachtung, dass der Mond die Erde umrundet.
Die erste Komponente des Ausdrucks, „Weide“ wurde wohl deshalb benutzt, weil im fünften Monat des Jahres die Nutztiere nach dem Winter wieder auf die Weiden getrieben wurden. Noch heute wird in einigen Regionen, zum Beispiel in manchen Gebieten der Alpen, der Mai als Weidemonat bezeichnet, weil dann der Almauftrieb stattfindet, also die Tiere auf die Weiden geschickt werden.
Heutzutage verbinden wir mit dem Wonnemonat Mai das Frühlingserwachen, sprießende Pflanzen und die Vorfreude auf lange, helle Sommertage. Dies spiegelt sich auch in den Maifesten, dem Aufstellen eines Maibaums oder der Walpurgisnachtfeier.
Wenn wir heute vom Wonnemonat sprechen, ist dies der gehobenen Sprache zuzuordnen. Manchmal wird der Begriff auch eher scherzhaft oder ironisch verwendet.
Wortherkunft: Woher kommt das Wort „Wonne“?
Der Ursprung unseres heute bekannten Wortes „Wonne“ geht bis ins Althochdeutsche (8. Jh.) zurück. Das althochdeutsche Wort „wunna“ entwickelte sich dann in mittelhochdeutsch weiter zu „wunne“ oder „wünne“. Eine Verbindung zum Altenglischen „wynn“ liegt hier nahe, was sich später zu „win“, also deutsch „gewinnen“ weiterentwickelte.
Etymologen, also Sprachforscher, die sich mit Wortherkunft und -ursprung beschäftigen, nehmen an, dass der Wortstamm von „Wonne“ mit dem Wortstamm von „gewinnen“ in Verbindung steht. Wortbedeutungen ändern sich typischerweise im Laufe der Zeit. Es wird also angenommen, dass sich aus demselben Wortstamm verschiedene Bedeutungen herauskristallisiert haben.
„Gewinnen“ hängt in seiner Bedeutung mit einem Streben, einer Anstrengung zusammen. Daraus ist auch die sich später verändernde Bedeutung des sich erarbeitens oder wünschens ableitbar. Die Worte „Wunsch“, aber auch „Wahn“ und „Wonne“ leiten sich demzufolge vom selben indoeuropäischen Wortstamm „uen“ ab.
Seit dem 18. Jahrhundert taucht das Wort „Wonne“ in literarischen Texten auf.
Daraus bildeten sich wiederum Wortzusammensetzungen, die im heutigen Sprachgebrauch noch mehr oder weniger geläufig sind.
Woher kommt der „Wonnemonat“?
Im Althochdeutschen sprach man noch von „winnimanod“. „Winni“ bedeutete „Weide“, „Manod“ war das althochdeutsche Wort für „Mond“. Bereits zu dieser Zeit, also im 8. bis 11. Jahrhundert soll allerdings die Umdeutung zu „wunne“ oder „wunni“ stattgefunden haben. Damit hätte sich schon damals die Bedeutung vom „Weidemonat“ hin zum „Wonnemonat“ im Sinne eines Freudenmonats verändert. Beide Bedeutungen bleiben allerdings bis heute bestehen und existieren parallel.
Weitere Worte mit Wonne: Wonneproppen und Wonnegefühl
Neben der Bezeichnung „Wonnemonat“ haben noch andere zusammengesetzte Wörter mit der Komponente „Wonne“ in die deutsche Sprache Einzug gehalten.
Dazu gehören „Wonnegefühl“ oder „Wonneproppen“. Mit ersterem ist ein Gefühl der Freude, des Entzückens und des Glücks gemeint. Es kann auch als Synonym für „Wonne“ angesehen werden.
Ein „Wonneproppen“ meint im Alltagsverständnis ein gut genährtes oder auch dickliches Baby oder Kleinkind. Der Ausdruck wird mitunter scherzhaft oder ironisch verwendet, kann aber auch liebevoll gemeint sein.
Das Kompositum „Wonneschauer“ steht für einen wohligen Schauer, der einem über den Rücken läuft oder durch die Glieder fährt. Dieser wurde durch ein Wonnegefühl hervorgerufen.
Letztlich finden sich auch Adjektive, also Eigenschaftswörter mit der Komponente „Wonne“. So ist „wonnevoll“ ein anderer Ausdruck für „voller Wonne“. Als „wonnig“ kann jemand bezeichnet werden, der ganz von einem Wohlgefühl (also von Wonne) ergriffen ist, oder aber jemanden, der bei anderen ein wohliges Entzücken hervorruft.