„Shouganai“ ist ein japanischer Ausdruck dafür, dass Sorgenlosigkeit entsteht, wenn man das Schicksal und das Unveränderliche akzeptiert.
Umgangssprachlich kann „Shouganai“ wie folgt sinngemäß übersetzt werden: „Wenn etwas nicht verändert werden kann, warum sollte sich darum gesorgt werden?“
Nahe am Wortlaut übersetzt, bedeutet Shouganai:
- „Es gibt keine Möglichkeit etwas zu tun“
- „Es kann nicht geholfen werden.“
- „Da kann man nichts machen.“
- „Da kann man nichts ändern.“
- „Das ist nun mal so!“ / „Das ist halt so.“
Der Ausdruck „Shouganai“ setzt sich aus den Worten „unumgänglich“ und „keine Wahl haben“ zusammen.
Japanische Schreibweise von Shouganai: しょうがない
Shouganai, shiyou ga nai und shikata ga nai
Shouganai ist die Verkürzung von „shiyou ga nai“. „Shiyou ga nai“ hat die gleiche Bedeutung wie „shikata ga nai“. Die drei Ausdrücke werden synonym miteinander verwendet und haben die gleiche Bedeutung.
„Shikatanai“ ist eine höfliche Form vom umgangssprachlichen „Shouganai“.
Was steckt hinter Shouganai?
„Shouganai“ ist eine Lebensphilosophie, die hilft Dinge zu akzeptieren, die man nicht ändern kann. Dabei geht es darum, dass der Ausgang bestimmter Sachen nicht beeinflusst werden kann und deswegen sollte man sich darum auch keine Sorgen. Dies spielt sich auch im Gelassenheitsgebet vom US-Amerikaner Reinhold Niebuhr wieder.
Gelassenheitsgebet von Reinhold Niebuhr
In der Zeile geht es darum, dass Gott uns Menschen die Gelassenheit geben soll, Dinge einfach hinzunehmen, die wir nicht ändern können. In der zweiten Zeile geht es um den Mut, Dinge zu ändern, die wir ändern können. Die dritte und letzte Zeile behandelt die Weisheit, beides von einander zu unterscheiden.
Akzeptiere, was ist
Shouganai spielt insbesondere auf den inneren Antrieb einiger Menschen an, die glauben die Welt verändern zu können oder die Welt verändern zu müssen. Dabei richten diese Menschen viel Leid an.
„Shouganai“ ist z.B. die Fähigkeit und Einstellung bei einer Trägödie oder einer Katastrophe das Gesicht und seine Würde zu wahren.
Shouganai äußert sich im Alltag, dass Japaner sich nicht in das Leben anderer einmischen, ihnen Ratschläge geben oder ihnen Anweisungen erteilen. Hier geht es darum, dass sie mehr im Frieden leben, wenn sie andere so leben lassen, wie diese es wollen. Jedoch neigen einige Japaner auch dazu, Shouganai so weit gehen zu lassen, dass sie unter den Auswirkungen leiden.
Wenn Shouganai zu weit geht
Shouganai äußert sich auch daran, dass das Äußern einer abweichenden Meinungen nicht gemocht wird und Personen, die sich abweichend von der populären Meinung äußern, damit rechnen müssen, ausgrenzt oder stigmatisiert zu werden. Shouganai wird hier auch als Ausrede benutzt, um sich nicht mit Gedanken und Ideen zu beschäftigen, die das eigene Weltbild in Frage stellen oder ein Umdenken verlangen.
In einer negativen Auslegung sorgt Shouganai das einige ihre Lebensumstände und ihre Situation nicht verbessern, sondern diese – ganz im Sinne des Shouganai – einfach akzeptieren. Auch wird „Shouganai“ teils als Ausrede verwendet, wenn jemand nicht gegen Widerstände ankämpfen möchte oder einfach aufgibt. Dies wird kommentiert mit: „Shouganai“ – Auf deutsch: „Da kann an nichts machen.“
Damit kann „Shouganai“ zur Gleichgültigkeit und Ignoranz führen.