Was bedeutet „Santo subito“? Erklärung auf deutsch, Bedeutung, Definition

Was bedeutet, Santo subito, Erklärung auf deutsch, Bedeutung, Definition


„Santo Subito“ ist italienisch und bedeutet ins Deutsche übersetzt „sofort heilig“. Der Begriff findet in der katholischen Kirche Gebrauch und bezeichnet die sofortige Heiligsprechung nach dem Tod. Normalerweise gilt eine Wartezeit von fünf Jahren, bevor eine Person heilig gesprochen werden kann. In den meisten Fällen dauert der Prozess bis zur Heiligsprechung Jahrzehnte.

Woher kommt der Begriff „Santo Subito“? Was bedeutet er? Erklärung

Der Begriff „Santo Subito“ erlangte während der Beerdigung des ehemaligen Papstes Johannes Paul II. Bekanntheit. Damals wünschten sich viele der anwesenden Katholiken, dass der verstorbene Papst sofort heilig gesprochen werden würde und taten das über Plakate und Rufe mit „Santo Subito!“ kund. Damals befasste sich der zukünfige Papst Benedikt XVI., der zu diesem Zeitpunkt noch als Kardinal Ratzinger bekannt war, mit der Forderung.

Die Heiligsprechung von Johannes Paul II. fand aufgrund der Erlaubnis, von dem päpstlichen Bullen „Novæ leges pro causis sanctorum“ von 1983 abzuweichen, frühzeitig statt. Er wurde 2011, nur sechs Jahre nach seinem Tod, seliggesprochen. Nur drei Jahre später folgte bereits die Heiligsprechung. Seit dem ist Santo Subito ein fester Begriff geworden, den Anhängerinnen und Anhänger nutzen, um die schnelle Selig- oder Heiligsprechung einer oder eines verstorbenen Mitglieds der Kirche zu fordern. Ob die katholische Kirche diesem Wunsch nachkommt, muss in jedem Fall individuell entschieden werden.

Seit dem Jahr 1234 erfolgt die Heiligsprechung in einem liturgischen Akt nur noch für Päpste.

Eigentlich betrug die Wartezeit für einen Heiligsprechungsprozess 50 Jahre. Es mussten also 50 Jahre vergehen, ehe die Heiligsprechung umgesetzt werden konnte. Johannes Paul II. verkürzte die Wartezeit auf fünf Jahre. Für Mutter Teresa von Kalkutta setzte er die verkürzte Wartefrist sogar aus. Sie starb 1997 und schon 1999 wurde das Seligsprechungsverfahren eröffnet. (Eigentlich hätte es erst 2002 starten sollen.) 2003 wurde Mutter Teresa dann selig gesprochen. 2016 wurde sie dann von Papst Franziskus heilig gesprochen.

Was ist eine Seligsprechung?

Stellt die Kirche durch den Papst bei einer oder einem Verstorbenen fest, dass diese oder dieser „vorbildlich aus dem Glauben gelebt hat“ und Jesus Christus „in besonderer Weise nachgefolgt ist“, kann die Person zunächst selig gesprochen werden. Hier gilt normalerweise eine Sperrfrist von fünf Jahren ab dem Tod der Person.

Genauso wenig wie eine Heilige oder ein Heiliger wird eine Selige oder ein Seliger „angebetet“. Vielmehr soll er oder sie den Gläubigen der katholischen Gemeinschaft als Vorbild dienen und fungiert außerdem als Fürsprecher oder Fürsprecherin vor Gott. Um selig und anschließend gesprochen zu werden, muss laut der Lehre der Katholischen Kirche nachgewiesen werden, dass die Person jeweils mindestens ein Wunder vollbracht hat. Dazu können zum Beispiel Spontanheilungen gehören. Dabei wird eine leidende Person durch Gebet oder Segnung durch die selig zu sprechende Person von ihrem Leiden erlöst.

Was ist der Unterschied zwischen heilig und selig?

Zwischen Heiligen und Seligen gibt es einige kleine, aber feine Unterschiede. Heilige werden von der gesamten katholischen Kirche weltweit verehrt. Selige dagegen werden „nur“ in Diözesen, Ortskirchen oder Ordensgemeinschaften verehrt. Vor der Heiligsprechung muss die Seligsprechung erfolgt sein. Um heiliggesprochen zu werden, muss nach der Seligsprechung erneut und in langwierigen Verfahren mindestens ein Wunder nachgewiesen werden.

Welche Personen wurden „subito“ heiliggesprochen?

Zuletzt kam die katholische Kirche der Forderung nach „Santo Subito“ bei Johannes Paul II. nach. Dieser wurde schon 2011, nur sechs Jahre nach seinem Tod durch Benedikt XVI., selig gesprochen. Drei Jahre später folgte die Heiligsprechung, was ihn zum am schnellsten heiliggesprochenen Papst der Neuzeit machte.

Auch die 1997 verstorbene Ordensschwester Mutter Teresa wurde bereits sechs Jahre später, im Jahr 2003, selig gesprochen. Ihre Seligsprechung war eine der schnellsten der Kirchengeschichte. 2016 wurde Mutter Teresa von Kalkutta heiliggesprochen.

Johannes Paul I., der 1978 für 33 Tage bis zu seinem Tod Papst war, wurde am 4. September 2022 von Franziskus seliggesprochen. Seine Heiligsprechung ist derzeit im Gange. (Stand Januar 2023)

Santo Subito für Benedikt XVI.

Am 31. Dezember 2022 starb der deutsche emeritierte Papst Benedikt XVI. Kurz nach seinem Tod wurden Forderungen nach einer Heiligsprechung laut.

Weitere Bedeutung von „Santo Subito“

„Santo Subito“ ist ein Fahrrad der Fahrradmanufaktur „BELLA CIAO“. (Was „Bella ciao“ bedeutet, erfahren Sie hier.)

„Santo Subito“ ist ein italienischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2019.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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