Auf TikTok macht sich aktuell ein eigenartiges Phänomen breit. Es handelt sich dabei um das Akronym RCTA. Dieser Begriff beschreibt eine Versammlung von Menschen, die sich Videos anschauen, in dem Glauben, dass sie dadurch ihre Ethnie ändern könnten. Das Akronym RCTA steht für „race change to another“. Ins Deutsche übersetzt ist dies ein anderer Begriff für „transrassig“. Dieser Begriff soll ausdrücken, dass eine Person zu einer anderen Rasse beziehungsweise Kultur wechseln kann. Zudem taucht im Zusammenhang zu diesem Phänomen noch ein weiterer Begriff auf, der sich ECTA nennt, was im Deutschen so viel wie „Änderung der ethnischen Zugehörigkeit zu einer anderen“ bedeutet.
Was bedeutet RCTA auf TikTok? Bedeutung, Erklärung, Definition
Als bekanntestes Beispiel für transrassige Menschen steht ein britischer Influencer namens Oli London. Er behauptete, dass er einen Koreaner sei. Um diesem Glauben nachzugehen, hat er sich etlichen Schönheitsoperationen unterzogen, damit er so aussieht wie Jimin von der südkoreanischen Boygroup BTS.
Es geht der Gemeinschaft von RCTA nicht vordergründig darum, ihr Aussehen zu ändern, damit man sie einer anderen Rasse zuordnen kann, sondern vielmehr glauben sie, dass sie ihre Wunsch-Identität unterschwellig verfestigen können. Die meisten Menschen dieser Gemeinschaft konzentrieren sich dabei auf den Übergang zu ostasiatischen Ethnien. Dies liegt oftmals an der Vorliebe zu K-Dramen, zur Anime-Kultur und zum K-Pop.
Auf TikTok beispielsweise werden die RCTA-identifizierten Menschen oftmals kritisiert. Zudem werden sie häufig auch als unwissend dargestellt. Der größte Kritikpunkt an dieser Gemeinschaft ist, dass man ihnen unterstellt, es nicht richtig einordnen zu können, was es bedeutet, eine ethnische Minderheit zu sein. Auch sagt man Ihnen nach, dass sie Rassismus und die einhergehenden Vorurteile, welche mit einer bestimmten Rasse verbunden sind, unterschätzen.
Der Grundsatz von RCTA
Hinter dem neuen Trend verbirgt sich das Bedürfnis verschiedener Menschen, von einer Kultur in eine andere kulturelle Identität zu wechseln. Diesen Übergang erreichen die meisten RCTA-Anhänger über Aneignungen verschiedener stereotypischer und äußerer Merkmale einer Kultur sowie deren Hintergründe.
Gleichzeitig geht aber üblicherweise auch der Begriff ECTA mit RCTA einher. Bei den Menschen, die sich mit ECTA identifizieren, geht es eher darum, dass sie der festen Überzeugung sind, in eine falsche Kultur hineingeboren worden zu sein. Deshalb möchten sie ihr Erscheinungsbild dahingehend ändern, optisch die gewünschte Identität anzunehmen. Nicht selten wird dabei vor Schönheitsoperationen zurückgeschreckt.
Zu beobachten ist allerdings, dass sich die RCTA-Anhänger deutlich von der ECTA-Community differenzieren. Die RCTA-Gemeinschaft belegt dies damit, dass sie sich viel tiefgründiger mit einer Kultur beschäftigen, als sich nur äußerlich einer Kultur zu nähern und den Fokus auf Schönheitsreparaturen zu legen.