Was bedeutet „instagrammable“? Erklärung, Bedeutung, Definition

Was bedeutet instagrammable, Erklärung, Bedeutung, Definition


„Instagrammable“ bedeutet, dass etwas oder jemand interessant und ästhetisch ansprechend genug ist, um fotografiert und auf Instagram veröffentlicht zu werden. Doch hinter dem Ausdruck „instagrammable“ steckt noch mehr.

Was bedeutet „instagrammable“? Erklärung, Bedeutung, Definition

Beim Ausdruck „instagrammable“ geht es nicht nur darum, dass etwas oder jemand ästhetische Mindeststandards erfüllt, damit sich eine Veröffentlichung auf Instagram lohnt. Nein, es geht auch darum, dass das Foto von etwas oder jemand für Instagram verwertet werden soll und die veröffentlichende Person sich viele Likes (Herzen) erhofft.

Damit ändert sich die Motivation für das Foto. Denn das Foto wird nicht mehr gemacht, um einen Moment festzuhalten oder zu teilen, sondern nun geht es darum, dass dieser Moment besonders viele Internetpunkte (auf Instagram Herzchen) erhält. Aus der intrinischen Motivation ist also eine extrinische Motivation gewurden. Statt ein Foto für mein privates Album anzufertigen, wird jetzt ein Foto geschossen, um externe Bestätigung für meine Auswahl und Fotokünste zubekommen. (Aus einen Marmeladenglasmoment festzuhalten, wird nun Arbeit.)

Da die Konkurrenz auf Instagram sehr groß ist, muss ein Foto also möglichst perfekt inszeniert sein. Alles, was nicht an Perfektion heranreicht, ist es nicht wert auf Instagram veröffentlicht zu werden.

„Instagrammable“ kann praktisch alles sein. Ein Moment, ein Mensch, mehrere Menschen, ein Event, ein Ort, ein Urlaubsort, Natur, Gebäude, eine Sache oder ein Gegenstand können instagrammable sein.

Hat man etwas gefunden, dass es wert ist, für Instagram fotografiert zu werden, so muss dann das perfekte Foto geschossen werden. Licht- und Schattenverhältnisse und -winkel müssen stimmen, die Perspektive und der Blickwinkel müssen perfekt sein.

Kritik an instagrammable

Kommentar der Redaktion: „Instagrammable“ bringt eine fotografische Verwertbarkeit von etwas oder jemanden ins Spiel, die das Erlebnis und den Blickwinkel auf etwas oder jemanden ändern. Anstatt den Moment zu genießen und aufzusaugen, ist man nun mit der perfekten Inszenierung und Ablichtung beschäftigt. Das sorgt dafür, dass man gar nicht richtig entspannt und Urlaub macht, sondern quasi seinem Zweitjob „Instagram“ nachgeht mit dem Ziel möglichst viele Internetpunkte zu erlangen.

Damit kann man sagen, ist Instagrammibiltät eine Form des Kapitalismus bei der man seine Freizeit für externe Bestätigung ausbeutet.

Die vermeintlich ursprüngliche Motivation, etwas, was man schön findet oder was einem am Herzen liegt, mit anderen zu teilen, wurde durch eine externe „Like-Erzielungsabsicht“ ersetzt. (Ja, auf Instagram gibt es Herzen, keine Likes. Das weiß ich.) (Ferner muss hier gefragt werden, ob das nicht für alle sozialen Medien nun gilt? Anstatt etwas mit anderen zuteilen, scheint es nur noch um Selbstdarstellung und eine Gewinnabsicht (externe Bestätigung) zu gehen.)

Es könnte sein, dass jemand der auf die Instagrammibiltät achtet, Momente und Erlebnisse verpasst, weil er oder sie so sehr mit dem Dokumentieren für Instagram beschäftigt ist.

Wer einfach nur einen Ort, ein Event, ein Essen oder eine Reise genießen möchte, sollte auf eine Verwertbarkeit für Instagram verzichten.

Wer aufhört seinen Selbstwert auf externe Bestätigung wie Instagram-Herzen aufzubauen, wird das oberflächliche Spiel der Instagrammibiltät  erkennen und durchschauen. Denn letztlich ist es nur ein Rattenrennen mit dem Ziel, die Oberratte zu werden. (Oberratte = meiste Likes) Aber das ist nicht das, worum es im Leben gehen sollte, findet die Redaktion.

Was heißt „instagrammable“ auf deutsch?

Eine direkte deutsche Übersetzung für das Wort „instagrammable“ gibt es nicht. Man könnte „instgrammable“ mit „instagram-geeignet“ oder „Instagrammibilität“ übersetzen.

Ein deutsches Synonym für „instagrammable“ ist z.B. „fotogen“.

Verbreitung von „instagrammable“

Bei der Recherche zum Beitrag hat die Redaktion Reiseangebote und Urlaubstipps gesehen, wo Orte als „instagrammable“ beworben werden. Anbieter sprechen hier auch von „instagrammable moments“ oder „instagrammable places“.

Über solche „instagrammable places“ würde z.B. gesagt werden: „Diese Stadt ist so instagrammable.“

Weitere Bedeutung von instagrammable

„Instagrammable“ ist ein Roman von Éliette Abécassis.

Was ist Instagram und wie funktioniert es?

Instagram ist ein soziales Netzwerk, das für die mobile Nutzung programmiert und 2010 erstmals veröffentlicht wurde. 2012 wurde es von Facebook aufgekauft (heute Meta-Konzern). Instagram-Nutzer müssen mindestens 13 Jahre alt sein. Bereits 2018 hatte das Netzwerk mehr als eine Milliarde aktive Nutzer (User). Diese können die Plattform kostenlos zum Teilen von Bildern und Videos nutzen. Im Hintergrund sammelt Instagram Nutzerdaten in großem Umfang. So ist es möglich, den Usern täglich passgenaue Werbung anzuzeigen.

Um Instagram zu nutzen, muss man eine App auf sein Smartphone herunterladen und ein Nutzerkonto erstellen (Account). Auch die Anmeldung via Browser am PC ist möglich. In diesem Fall sind die Funktionen eingeschränkt. Nachdem der Account erstellt ist, legt man fest, wer die veröffentlichten Beiträge sehen darf. Private Profile sind nur für einen eingeschränkten Personenkreis sichtbar, öffentliche für alle.

Wer einem privaten Account folgen möchte, stellt zunächst eine Anfrage. Wer privat mit anderen Nutzern in Kontakt treten will, verwendet hierfür die Nachrichtenfunktion. Sie ist auf der Startseite oder in der Profilübersicht mit einem Papierflieger-Symbol gekennzeichnet. Möchte man einen seiner Follower entfernen, blockiert man ihn oder löscht ihn komplett. Allerdings können gelöschte Nutzer immer noch das eigene Profil finden, nur blockierte nicht mehr.

Die Reels-Funktion auf Instagram nimmt sich das große chinesische Konkurrenz-Netzwerk TikTok zum Vorbild. Die Nutzer zeigen hier oft sehr kreative Kurzvideos, nehmen beispielsweise Sketche auf, singen, parodieren oder tanzen.

Viele Aktionen auf Instagram bestehen darin, anderen Nutzern und Nutzerinnen zu folgen. Sind die eigenen Beiträge spannend, innovativ und oder in irgendeiner anderen Form relevant, kann man sich im Laufe der Zeit eine große Fangemeinde aufbauen. So entwickelte sich eine regelrechte Influenzer-Industrie. Influenzer sind Personen, die mehr als 10.000 Follower haben. Viele von ihnen sind prominent. Es gibt aber auch Privatpersonen, die mit Firmen kooperieren, deren Produkte vorstellen und damit Geld verdienen.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

Hallo, ich bin Autor und Macher von BedeutungOnline. Bei BedeutungOnline dreht sich alles um Worte und Sprache. Denn wie wir sprechen und worüber wir sprechen, formt wie wir die Welt sehen und was uns wichtig ist. Das darzustellen, begeistert mich und deswegen schreibe ich für dich Beiträge über ausgewählte Worte, die in der deutschen Sprache gesprochen werden. Seit 2004 arbeite ich als Journalist. Ich habe Psychologie und Philosophie mit Schwerpunkt Sprache und Bedeutung studiert. Ich arbeite fast täglich an BedeutungOnline und erstelle laufend für dich neue Beiträge. Mehr über BedeutungOnline.de und mich erfährst du hier.

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