Tl;dr: „Ameno“ ist ein Lied von Era. Es erschien 1996.
Die Worte „ameno dori me“ und „Latire, latiremo“ sind pseudolateinische Ausdrücke, die keine Bedeutung haben. Es sind Phantasieworte ohne Sinn, die aber nach Kirchenmusik klingen. Es aber nicht sind. Eine Übersetzung ist also nicht möglich!
Eine kurze Entstehungsgeschichte des Liedes „Ameno dori me“
Nach der Veröffentlichung des Debütalbums von Enigma, MCMXC a.D., im Jahr 1990 kam es in Mode, Choräle in Arrangements von Kompositionen zu verwenden. Eine der bekanntesten Gruppen, die dieser Formel folgen, ist das französische Projekt „ERA“. Man kann der Gruppe jedoch nicht vorwerfen, sekundär oder epigonal zu sein. Sie ist eines der hellsten Blitze des New-Age-Genres, ein Beispiel für das tiefe Eindringen der mittelalterlichen Ästhetik in die ursprüngliche musikalische und künstlerische Welt der Künstler. Der Weg der Band zu den Zuhörern wurde jedoch durch die Komposition „Ameno“ markiert.
Schon früh interessierte sich Eric Levi für die Geschichte der mittelalterlichen religiösen Bewegung der Katharer, die im 12. und 13. Jahrhundert in Westeuropa blühte. Die Bewegung, die das neo-manichäische dualistische Konzept von zwei gleichwertigen Prinzipien des Universums, dem Guten und dem Bösen, vertrat, wurde von Papst Innozenz III. zur gefährlichen Häresie erklärt. So gefährlich, dass der Pontifex zum ersten Mal einen Kreuzzug gegen Christen genehmigte. Diese Leidenschaft für die Katharer manifestiert sich auch in den Kompositionen der Band ERA, die der französische Multiinstrumentalist 1997 gegründet hat.
Es stimmt, dass nicht alle von der ERA geschaffenen Kompositionen eine eindeutige Interpretation haben. Das Lied „Ameno“ hat viele Legenden geschaffen. Die Zuhörer „ringen“ oft mit den Texten und versuchen, sie mit Hilfe von Latein- und Esperanto-Wörterbüchern zu entziffern. Die Lyrik ist jedoch manichäischen Ursprungs und ahmt das Lateinische nur melodisch nach.
Der Unterschied zwischen Nachahmung und echter Sprache besteht darin, dass die Regeln der Grammatik nicht befolgt werden. Zum Beispiel klingt „Dori me“ ähnlich wie das lateinische „do-re-mi“. Im Quasi-Latein gibt es sogar einen speziellen Begriff für „Hundelatein“. Andererseits kann man, wenn man die lateinische Sprache und die üblichen Verfahren in den romanischen Sprachen kennt, Anklänge an die Albigenser und verwandte Gruppen erkennen. Nach Eric Levys eigener Aussage steht das Lied im Zusammenhang mit der Übernahme der Traditionen der Albigoi.
Obwohl Eric Levy oft als Nachfolger von Enigma bezeichnet wird, gibt es einen bedeutenden Unterschied zwischen den beiden Projekten – die Verwendung von Live-Gesang (statt Sampling) durch einen englischen Kirchenchor. Das Debütalbum, zu dem auch „Ameno“ gehört, wurde in zwei legendären Studios aufgenommen: Abbey Road in London (wo der Chor unter der Leitung von Guy Protheroe aufgenommen wurde, der zuvor mit Vangelis bei Conquering Paradise zusammengearbeitet hatte) und Peter Gabriels Real world Studios in der österreichischen Gemeinde Bach (wo die Instrumente aufgenommen wurden). Der Perkussionspart wird von Chester Thompson gespielt, der auch bei Genesis mitgewirkt hat. Eric Levy selbst ist für die Keyboards und Gitarren zuständig.
Die Komposition wurde im Juni 1996 als Single und als Teil eines Albums veröffentlicht. Das Publikum fühlte sich durch den manichäischen Inhalt des Liedes nicht gestört und es wurde in vielen Ländern ein echter Hit.
„Ameno“ war besonders in Frankreich, Belgien und Schweden beliebt. Das Lied inspirierte viele Menschen, die Provence und Norditalien zu besuchen. Viele Künstler haben zu verschiedenen Zeiten ihre Muse in den spektakulären Landschaften dieser Orte gesucht, und es sind diese, an die man oft denkt, wenn man „Ameno“ hört.
Worüber wird in dem Lied „Ameno, dori me“ gesungen? Inhalt, Lyrics, Übersetzung
Das vom französischen Komponisten und Multiinstrumentalisten Eric Levy gegründete Projekt #new-age Era setzt auf atmosphärische Synthesizer, Rockgitarren, eine mittelalterliche Ästhetik und Chorgesang in lateinischer Sprache, der an den gregorianischen Choral erinnert.
Der sofortige Welthit „Ameno“ wurde laut Eric Levy durch die tragische Geschichte der Katharer inspiriert, mittelalterliche katholische Ketzer, die von der offiziellen Kirche rücksichtslos ausgerottet wurden. Das Publikum staunte und stellte sich die erhabene Botschaft vor, die in diesen schönen lateinischen Worten verborgen war…
Doch als die Übersetzer sich an die Arbeit machten, den Text zu übersetzen, stellte sich heraus, dass „Ameno“ keinen Sinn ergab! Es waren nur pseudolateinische Wörter, die nichts mit der eigentlichen Sprache zu tun hatten. Einfach gesagt: Kauderwelsch und Nachahmung.
Auf der anderen Seite versucht der YouTube-Kanal Lyrics, dieses sprachliche Rätsel zu lösen. Es scheint, dass die Texte in „Pseudo-Okzitanisch gemischt mit Pseudo-Latein“ gesungen werden. Ähnlich wie die Sprache, die angeblich von den Katharern verwendet wurde. Und es stellt das Gebet eines Chors von Mönchen dar, die in Agonie sind und Gott um Hilfe bitten. Daraufhin befiehlt Gott ihnen, zu kämpfen und die Wahrheit zu verkünden.
Auf jeden Fall klingt der Song geheimnisvoll und göttlich! Der Erfolg des Liedes ist so groß, dass viele es immer noch ohne zu zögern singen und dabei die Stimmen der mittelalterlichen Mönche imitieren:
„Dorime interimo adapare dorime
Ameno ameno lantire lantiremo dorime
Ameno omenare imperavi ameno
Dimere dimere mantiro mantiremo ameno
Omenare imperavi emulari ameno
Omenare imperavi emulari“