„Kopftuchmädchen“ ist eine Bezeichnung für Mädchen, die maximal 18 Jahre alt sind und ein Kopftuch aus religiösen Gründen tragen.
Der Ausdruck „Kopftuchmädchen“ setzt sich aus den Worten „Kopftuch“ und „Mädchen“ zusammen.
Der Ausdruck „Kopftuchmädchen“ reduziert muslimische Mädchen auf ihr Kopftuch und damit ihre Kleidung.
Alice Weidel und „Kopftuchmädchen“
Die AfD-Politikerin Alice Weidel sprach am 16. Mai 2018 bei einer Rede im Bundestag von „Kopftuchmädchen“ und „Messermännern“. Ihre Aussage war, dass „Burkas, Kopftuchmädchen, alimentierte Messermänner und sonstige Taugenichtse“ den Wohlstand, das Wirtschaftswachstum und den Sozialstaat Deutschlands nicht sichern werden. Damit griff sie die Einwanderungspolitik von CDU/CSU und der SPD an.
Politiker der anderen Parteien reagierten mit Buh- unf Pfui-Rufen. Angela Merkel ging auf Weidels Wortwahl nicht ein. Der Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) erteilte Alice Weidel einen Ordnungsruf. Er rügte, dass sie alle Frauen, die ein Kopftuch tragen, diskriminiere. Alice Weidel kündigte später an, dass sie Einspruch gegen den Ordnungsruf einlegen werde.
Alice Weidel hielt die Rede als Eröffnung einer von der AfD-initiierten Generaldebatte über den Haushalt im Bundestag.
Thilo Sarrazin und „Kopftuchmädchen“
Thilo Sarrazin sprach im September 2009 davon, dass er niemanden anerkennen müsse, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, nicht vernünftig für die Ausbildung seiner Kinder sorgt und „ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert.“ Für diese Aussage entschuldige er sich später. Seine Aussage erschien in der Zeitschrift „Lettre International“.
Thilo Sarrazin war zum damaligen Zeitpunkt Bundesbankvorstand und SPD-Mitglied. Nach seiner Aussage versuchten mehrere SPD-Verbände in aus der Partei auszuschließen.
Verbreitung vom Ausdruck „Kopftuchmädchen“
Mit dem „Google Trends“-Tool können Suchanfragen nach ausgewählten Wörter ab dem Jahr 2004 eingesehen werden. Wir haben das für den Ausdruck „Kopftuchmädchen“ gemacht.
Erste signifikante Suchnachfragen erhielt der Ausdruck im Mai 2006, später dann erst wieder im März 2008 und Mai 2009. Im Oktober 2009 erhielt der Ausdruck massive Suchnachfragen, die dafür sorgten, dass auch in den folgenden Monaten stark nach dem Begriff gesucht wurde. Weitere massive Suchnachfragen erhielt der Ausdruck im Mai 2018, als die AfD-Politikerin Alice Weidel in einer Bundestagsrede den Ausdruck „Kopftuchmädchen“ verwendete.
Medien zu „Kopftuchmädchen“
Du findest die hier erwähnten Medien auch Amazon hier* (Externer Link und Provisionslink).
„Aufstand der Kopftuchmädchen“ ist ein Buch von Lale Akgün.
„Der Bundesdenker und die Kopftuchmädchen“ ist ein Hörbuch von Heinrich Pachl und Fathi Çevikkollu.
„Von Kopftuchmädchen und Turkish-Talk“ ist ein Buch von Eva Raimann.