Was hat es eigentlich mit der Angst Freunde zu verlieren auf sich? Zunächst handelt es sich natürlich um ein mehr oder weniger sehr komplexes Problem, denn wer Angst hat seine Freunde zu verlieren ist nicht im klassischen Sinne krank. Dieses Problem geht viel tiefer und liegt oft in der Vergangenheit eines Menschen begründet. Auch, wenn sich dieses Phänomen nicht einfach medizinisch behandelt lässt, kann man dennoch dagegen angehen.
Angst Freunde zu verlieren: Erkennen, Anzeichen
Die Angst Freunde zu verlieren ist wie bereits angedeutet keine klassische Krankheit und außerdem bis zu einem gewissen Punkt auch vollkommen normal. Gerade Menschen, die sich nach Stabilität und Verlässlichkeit sehnen, haben in der Tendenz auch deutlich mehr Angst ihre Freunde zu verlieren. Es ist letztlich auch sehr sinnvoll Freundschaften zu pflegen und diese dann über viele Jahre aufrechtzuerhalten. Dies bedeutet auch nicht, dass man seinen Freundeskreis nicht erweitern darf. Ein fester Kreis an Freunden sollte jedoch immer vorhanden sein. Freundschaft braucht Zeit und vor allem auch Vertrauen. Gerade Vertrauen baut sich jedoch erst nach einigen Jahren vollständig auf. Kontinuität ist somit ein ganz wichtiger Punkt, wenn es um freundschaftliche Beziehungen geht.
Ein Engagement in Bezug auf Freundschaften kann allerdings auch überbordend sein. Zwar ist es gut und auch wünschenswert, wenn man sich um seine Freunde kümmert und dabei auch möglichst sehr viel Zeit mit diesen verbringt, allerdings wird es irgendwann auch zu viel. Einige Menschen versuchen ihre Freunde übermäßig zu vereinnahmen und lassen ihnen kaum Freiheiten. Genau dies geschieht auch oft aus einer Angst heraus, die Freunde zu verlieren. Wer dies selbst an sich bemerkt, sollte daher unbedingt so schnell wie nur möglich Gegenmaßnahmen treffen und auch lernen zurückzustecken. Tut man dies nicht, gibt es irgendwann Streit. Im schlimmsten Fall wird der Kontakt dann einfach beendet.
Angst Freunde zu verlieren: Ursachen, Gründe
Doch kommt die Angst seine Freunde zu verlieren einfach vom Himmel gefallen? Ganz sicher nicht! Es zeigt sich immer wieder, dass Menschen, die in ihrer Kindheit zu wenig Liebe und Zuneigung erfahren haben besonders häufig zu den genannten Verhaltensweisen neigen. Hier wird oft versucht bestimmte Dinge nachzuholen. Die betreffenden Freunde sollen dann Halt und Stabilität geben und oft fühlt sich diese Art der freundschaftlichen Beziehung dann auch wie eine Familie an. Doch der Schein trügt, denn oft fühlen sich Menschen in dieser Situation mehr als überfordert.
Menschen, die in der Vergangenheit zu wenig Liebe erfahren haben und vernachlässigt wurden, sollten nicht zu sehr versuchen dies mit Freundschaften zu kompensieren, da der Kontakt hier schnell zu eng werden kann. Es ist in diesem Fall besser eine eigene Familie aufzubauen. Natürlich gibt es kein Geheimrezept, jedoch kommt man so oft besser zum Erfolg und kann sich dann auf lange Sicht deutlich besser fühlen.
Das Problem lässt sich leicht verdeutlichen
Man stelle sich zwei gute Freunde vor, die gemeinsam die Oberschule besucht haben und auch nach dem Schulabschluss weiter in derselben Stadt leben, um einen Beruf zu erlernen. Nach Beendigung der Ausbildung trennen sich jedoch die Wege, weil einer der beiden Freunde eine Arbeitsstelle in einer anderen Stadt erhält. Beide Städte liegen rund 500 Kilometer auseinander. Bisher trafen sich beide mindestens 3-mal die Woche, um Fußball zu schauen oder durch die Bars und Clubs zu ziehen. Seit dem arbeitsbedingten Umzug ist dies nun Geschichte. Außer einem kurzen Telefonat oder der ein oder anderen belanglosen Nachricht gibt es keinen Kontakt mehr. In einer solchen Situation kommt bei einigen Menschen enorme Angst auf, die Freundschaft zu verlieren. Es lohnt sich hier jedoch nicht zu klammern. Eine Freundschaft über eine solche Distanz zu erhalten ist schwer und kann maximal mit deutlichen Abstrichen funktionieren.
In einem anderen Beispiel haben sich zwei Freundinnen im Studium kennengelernt und über Jahre fast jeden Tag gemeinsam verbracht. Nach dem Studium lernt jedoch eine der beiden Freundinnen den Mann fürs Leben kennen und bekommt mit diesem ein Kind. Die einstige enge Freundschaft entwickelt sich zunehmend zu einer oberflächlichen Bekanntschaft. Auch in diesem Fall lohnt es sich leider nicht seiner Angst freien Lauf zu lassen und zu klammern. Solche Dinge passieren einfach immer wieder im Leben und sind auch völlig normal. Die Schwerpunkte verändern sich. Es kann sich hier außerdem wesentlich mehr lohnen eine neue beste Freundin zu suchen.
Angst ist immer ein schlechter Begleiter
Ängste können sehr vielfältig ausgeprägt sein. Manche Menschen haben Angst über eine Brücke zu gehen. Wiederum andere Menschen fürchten sich vor Fahrstühlen oder bestimmten Tieren. Darüber hinaus gibt es nun auch einmal Menschen, die Angst haben Freunde zu verlieren. Auch, wenn die genannten Ängste auf den ersten Blick alle sehr verschieden zu sein scheinen, so haben sie doch letztlich alle eine wichtige Gemeinsamkeit, denn sie schränken die Lebensqualität enorm ein und machen auf lange Sicht krank. Wer an einer Angststörung leidet, sollte also versuchen dieses Problem so schnell wie nur möglich anzugehen. Kommt man selbst nicht mehr weiter, ist der Gang zu einem Psychologen durchaus sehr zu empfehlen. Einige Menschen scheuen sich natürlich davor einen Fachmann aufzusuchen. Dies ist allerdings manchmal nicht zu vermeiden und heißt auch nicht, dass man sein Leben nicht mehr im Griff hat. Man kommt eben an einem ganz bestimmten Punkt nicht mehr weiter und benötigt dringend den umfassenden Rat von fachmännischer Seite.
Verluste sind normal
Freundschaften sind in vielen Fällen endlich. Genau dies sollte man sich immer vor Augen führen. Geht es Freundschaft zu Ende, sollte man nicht durch immer mehr Kontakt versuchen diese Entwicklung umzukehren. Es ist dabei auch vollkommen gleich, ob die schwindende Freundschaft am fehlenden Interesse zerbricht oder äußere Umstände den Ausschlag geben. Klammern hilft nicht!
Doch was soll man nun ganz konkret tun, wenn man Angst hat Freunde zu verlieren? Eigentlich gibt es hier nicht viel zu tun! Beginnt eine Freundschaft abzuebben kann es sich in bestimmten Fällen lohnen zu kämpfen. Spielen die äußeren Umstände jedoch nicht mehr mit oder fehlt einfach mit der Zeit das Interesse, sollte man auf keinen Fall aufdringlich werden. Viel eher lohnt sich hier der Blick nach vorne. Neue Freunde können das Leben wieder versüßen und ganz neue Türen öffnen. Es gibt demnach keinen Grund zu verzweifeln. Hier helfen leider meist auch keine Medikamente. Wer von einer solchen Angst betroffen ist, kann sich außerdem durch zusätzliche Hobbys Ablenkung verschaffen.